Rabbiner Tuvia Hod-Hochwald ist tot. Der 69-jährige Kaschrut-Experte und Maschgiach starb nach Angaben der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschland (ORD) an diesem Mittwoch völlig unerwartet in London. Israel Meller, Sekretär der ORD, sagte der Jüdischen Allgemeinen, kurz vor seinem Tod sei Rabbiner Hod-Hochwald sel. A. noch im Dienste der ORD in Dortmund gewesen und habe dort die Rabbiner Avraham Radbil, Jechiel Brukner und Baruch Babaev getroffen. Anschließend sei er zu einer Kaschrut-Konferenz nach London gereist.
Alle seien geschockt, sagte Meller, dass Rabbiner Hod-Hochwald nach seiner Abreise und seiner Ankunft in London am Mittwoch nicht mehr aufgewacht sei.
WIRKEN Als Kaschrut-Experte beriet, besichtigte und zertifizierte Hod-Hochwald deutsche und europäische Firmen, die für den koscheren Markt produzierten. Unter anderem war er auch Gemeinderabbiner von Bad Kissingen und Autor der in mehreren Auflagen erschienen Kaschrut-Liste der ORD, die unter dem Titel Rabbi, ist das Koscher? erscheint.
Rabbiner Hod-Hochwald war Autor der Kaschrut-Liste Rabbi, ist das koscher? der ORD.
Tuvia Hod-Hochwald wurde 1949 geboren und wuchs unter anderem in Petach Tikwa auf. In Israel war er Armeerabbiner und nahm in dieser Funktion 1982 am Libanonkrieg teil. Nach Angaben der ORD reiste Rabbiner Hod bereits im Alter von 30 Jahren um die Welt, um Kaschrut-Angelegenheiten zu lösen oder die lokale Kaschrut zu stärken. »Ganz Europa hat sich aufgrund seiner großen Sachkenntnis in Kaschrut auf ihn verlassen, und alle Badatzim in Israel haben sich auf ihn verlassen«, sagte einer seiner Bekannten.
Laut ORD sprach Rabbiner Tuvia Hod-Hochwald sieben Sprachen, war ein hervorragender Buchkenner und »ein freundlicher Mann, der vielen Menschen geholfen hat, ihren Lebensunterhalt zu verdienen«. Neben seiner Arbeit als Kaschrut-Experte war Tuvia Hod-Hochwald Gründungsmitglied der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschland. Der Verstorbene hinterlässt seine Frau Sarah, zwei Töchter und mehrere Enkelkinder. ja