Andreas Nachama

Rabbiner: Jahrtausendschritt im christlich-jüdischen Dialog

Wird am 27. November 70 Jahre alt: Rabbiner Andreas Nachama Foto: dpa

Andreas Nachama

Rabbiner: Jahrtausendschritt im christlich-jüdischen Dialog

Der Dialog mit den Muslimen hingegen stehe noch am Anfang

 17.11.2021 09:08 Uhr

Der christlich-jüdische Dialog hat nach den Worten des Berliner Rabbiners Andreas Nachama in der Folge der Schoa einen »Jahrtausendschritt« genommen.

»Im Vergleich zu 1945 haben wir einen Jahrtausendschritt getan. So ein geregeltes Miteinander hat es seit 2000 Jahren nicht gegeben. Im Dialog selbst gibt es immer Aufs und Abs, und manchmal kommen in Politik und Gesellschaft Positionen auf, die wir eigentlich überwunden geglaubt hatten«, sagte der Vorsitzende der Allgemeinen Rabbinerkonferenz Deutschland in einem am Mittwoch verbreiteten Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) anlässlich seines 70. Geburtstages am 27. November.

Der Dialog mit den Muslimen dagegen stehe noch am Anfang, so Nachama. Er ist jüdischer Vorsitzender des Gesprächskreises Juden und Christen beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) sowie im Präsidium der Stiftung House of One, einem geplanten Mehrreligionenhaus in Berlin. »Zum House of One sitzen Juden, Christen und Muslime seit Jahren zusammen, in diesem Fall ist eine sehr gute Vertrauensbasis entstanden.«

TRIALOG Auch in anderen Foren gebe es mehr als Ansätze, nämlich Fortschritt. Vergleichen könne man jüdisch-christlichen und jüdisch-muslimischen Dialog jedoch nicht. »Und der Trialog ist ein noch junges Pflänzchen, das gleichwohl Wurzeln zu schlagen beginnt.«

Im Kampf gegen Antisemitismus sei Bildung ein wichtiges Instrument. »Wenn man sich wie ich der Volksbildung verschrieben hat, glaubt man daran, dass man mit der Macht des guten, aufklärenden Wortes auch die schlechten Worte besiegen kann, mit Ausstellungen, Rundfunkbeiträgen oder Aufsätzen«, sagte Nachama.

»Denn was wäre die Alternative? Die Schultern zu zucken und zu sagen, das ist dann halt so, kann es nicht sein.« Darüber hinaus müsse gegen Straftaten vorgegangen werden. »Das erwarte ich, und das tut der Staat ja auch.« Es würden immer mehr Vorfälle zur Anzeige gebracht und verfolgt. kna

Chol Hamoed

Nur Mosche kannte die Freiheit

Warum das Volk Israel beim Auszug aus Ägypten ängstlich war

von Rabbinerin Yael Deusel  17.04.2025

Geschichte

Waren wir wirklich in Ägypten?

Lange stritten Historiker darüber, ob die Erzählung vom Exodus wahr sein könnte. Dann kamen die Archäologen

von Rabbiner Igor Mendel Itkin  17.04.2025

Berlin

Berlin: Gericht bestätigt fristlose Kündigung von Rabbiner

Das Berliner Arbeitsgericht hat die fristlose Kündigung eines Rabbiners wegen sexueller Belästigung eines weiblichen Gemeindemitglieds bestätigt

 16.04.2025

Essen

Was gehört auf den Sederteller?

Sechs Dinge, die am Pessachabend auf dem Tisch nicht fehlen dürfen

 11.04.2025

Feiertage

Pessach ist das jüdische Fest der Freiheit - und der Frauen

Die Rolle und Verdienste von Frauen würdigen - dafür ist Pessach eine gute Gelegenheit, sagen Rabbinerinnen. Warum sie das meinen und welchen Ausdruck diese Perspektive findet

von Leticia Witte  11.04.2025

Exodus

Alle, die mit uns kamen …

Mit den Israeliten zogen noch andere »Fremde« aus Ägypten. Was wissen wir über sie?

von Sophie Bigot Goldblum  11.04.2025

Zaw

Das Volk der Drei

Warum zwischen Priestern, Leviten und gewöhnlichen Israeliten unterschieden wurde

von Rabbiner Salomon Almekias-Siegl  11.04.2025

Stärke

An den Prinzipien festhalten

In der Haggada heißt es, dass Juden in jeder Generation Feinde haben werden. Klingt entmutigend? Soll es nicht!

von Rabbiner Raphael Evers  11.04.2025

Talmudisches

Ägypten

Was unsere Weisen über das Land des Auszugs der Israeliten lehrten

von Chajm Guski  11.04.2025