Mehr als 330 amerikanische Rabbiner, darunter einige, die eine herausragende Rolle in Großstädten einnehmen, haben angekündigt, Mitglieder des religiös-zionistischen Blocks in der neuen israelischen Regierung von Benjamin Netanjahu daran zu hindern, in ihren Gemeinden zu sprechen. Dies meldete die Jewish Telegraphic Agency.
In einem Offenen Brief schreiben die Rabbiner, dass sie keine Mitglieder des rechtszionistischen Blocks einladen werden, »in unseren Gemeinden und Organisationen zu sprechen. Wir werden uns gegen ihre Teilnahme an anderen Foren in unseren Gemeinden aussprechen. Wir werden die Vorstände unserer Gemeinden und Organisationen ermutigen, sich diesem Protest anzuschließen, um unser Bekenntnis zu unseren jüdischen und demokratischen Werten zu demonstrieren.«
Minister der israelischen Regierung sprechen manchmal in amerikanischen Synagogen, um für Unterstützung für ihre Initiativen und Ideen zu werben.
Netanjahu Israels künftiger Premier Benjamin Netanjahu hatte in der Nacht zu Donnerstag erklärt, dass er unter anderem mit dem Religiös-Zionistischen Bündnis, dem auch rechtsextreme Kräfte angehören, eine Regierungskoalition schieden werde. Genaue Einzelheiten sind noch nicht bekannt.
Der entschiedene Ton des Briefes und die Breite der Unterzeichner gelten Beobachtern zufolge als ein Signal für eine aufkeimende Krise in den Beziehungen zwischen Israel und der jüdischen Community in den USA.
Die Unterzeichner des Offenen Briefes kommen aus der Reform-, der konservativen und der rekonstruktivistischen Bewegung. Orthodoxe Unterzeichner sind bislang nicht darunter. Initiiert wurde der Brief von David Teutsch, einem führenden rekonstruktivistischen Rabbiner in Philadelphia, und John Rosove, dem emeritierten Rabbiner von Temple Israel in Los Angeles. ja