Der Präsident der Europäischen Rabbiner-Konferenz, Pinchas Goldschmidt, erhält heute in Aachen den Internationalen Karlspreis. Gemeinsam mit dem 60 Jahre alten Rabbiner werden die jüdischen Gemeinden in Europa ausgezeichnet.
Mit der Vergabe solle das Signal gesetzt werden, dass jüdisches Leben zu Europa gehöre und in Europa kein Platz für Antisemitismus sein dürfe, erklärte das Karlspreis-Direktorium in seiner Begründung. Die Festrede halten der Vizekanzler, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), und der Ministerpräsident der Republik Albanien, Edi Rama.
Engagement für interreligiösen Austausch
Mit der Preisvergabe wird den Angaben zufolge auch Goldschmidts Engagement für den interreligiösen Austausch gewürdigt, zum Beispiel mit Vertretern von Muslimen und dem Papst. Viele Jahre war Goldschmidt Oberrabbiner von Moskau. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine verließ er das Land.
Seit 1950 wird die Auszeichnung für Verdienste um Europa verliehen. Der Ehrenpreis ist mit einer Urkunde und einer goldenen Medaille verbunden.
Viele ehemalige und auch aktuelle Staatschefs sind unter den Preisträgern: Frankreichs Emmanuel Macron, Donald Tusk aus Polen, Helmut Kohl, Bill Clinton und Tony Blair. Aber auch Papst Franziskus und im vergangenen Jahr der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj haben den Preis erhalten.
Namensgeber ist Karl der Große (748-814). Sein Reich erstreckte sich über einen Großteil von Westeuropa, er residierte häufig in Aachen. dpa