Mit einem multireligiösen Friedensgebet ist am Freitag vor dem Brandenburger Tor in Berlin an den Beginn des Zweiten Weltkriegs vor 84 Jahren erinnert worden.
Auf Einladung des Berliner Drei-Religionen-Projektes House of One beteten 13 Vertreterinnen und Vertreter von Kirchen, Moscheegemeinden, Jüdischen Gemeinden, Bahai und Hindus gemeinsam um Frieden für die Menschen in der Ukraine und an anderen Kriegsschauplätzen und um Gerechtigkeit in der Welt.
Die Berliner Superintendentin Silke Radosh-Hinder sagte, von diesem Ort sei unendliches Leid ausgegangen: »Das muss uns Lehre sein, Teil einer Versöhnung zu sein.«
Der Berliner Imam Kadir Sanci vom House of One rief zur Einigkeit der Religionsgemeinschaften auf. Gott habe gewollt, »dass wir unterschiedlich sind«, sagte der islamische Theologe und Religionswissenschaftler: »Und wir müssen begreifen, dass diese Unterschiede ein Reichtum sind.«
An dem Friedensgebet nahm auch der georgische Bischof Malkhaz Songulashvili von der Evangelisch-Baptistischen Kirche teil, der am Donnerstagabend in Berlin mit dem erstmals verliehenen Friedenspreis der Stiftung House of One ausgezeichnet wurde.
Der 1. September wird in Deutschland als Weltfriedenstag oder Antikriegstag begangen. Am 1. September 1939 überfiel die deutsche Wehrmacht das Nachbarland Polen. Damit begann der Zweite Weltkrieg. In der Bundesrepublik wurde der Tag ab 1957 von Gewerkschaften und Friedensinitiativen als Antikriegstag begangen. In der DDR wurde er ab den 1950er Jahren als Tag des Friedens begangen. epd