Tradition

Maimuna, Mufleta und der Maschiach

In Israel und anderenorts feiern vor allem Juden mit marokkanischen Wurzeln. Foto: Flash90

»Darum sollst du sieben Tage ungesäuertes Brot essen«, heißt es in der Tora. Aber wenn diese sieben Tage vorüber sind, können eigentlich wieder Brot, Brötchen und anderes Gesäuertes genossen werden. In diesem Jahr folgt auf den siebten Tag des Pessachfestes gleich der Schabbat, also wird erst am Samstagabend die Mazze verschwinden und »Maimuna« gefeiert.

Dabei werden traditionell die ersten gesäuerten Süßigkeiten gereicht – vor allem die Mufleta, ein meist mit Honig bestrichener dünner Pfannkuchen. In Israel und anderenorts feiern vor allem Juden mit marokkanischen Wurzeln, treffen sich mit Familie und Freunden. Gäste sind willkommen. 

deutungen Zur Tradition der »Maimuna« gibt es verschiedene Deutungen: Einige verweisen auf die Jahrzeit von Maimon ben Josef, dem Vater des bedeutenden mittelalterlichen Gelehrten Rambam, der im marokanischen Fez lebte. Andere erklären den Zusammenhang mit dem Wort »Emuna«, dem Glauben. Der Glaube der marokkanischen Juden an den Maschiach sei so stark, dass sie auch nach dem Pessachfest, an dem der Maschiach nicht erschienen ist, weiterhin fest von ihm und seinem Kommen überzeugt sind.

Eine Verbindung des Maschiach mit dem Ende des Pessachfestes betonen unter anderem auch die Anhänger der Bewegung Chabad Lubawitsch. Sie begehen in der Tradition des Baal Schem Tov, des Begründers des Chassidismus, den achten Tag des Pessachfestes mit einem »Maschiachs Seuda« genannten Festmahl. ddk

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