Tradition

Maimuna, Mufleta und der Maschiach

In Israel und anderenorts feiern vor allem Juden mit marokkanischen Wurzeln. Foto: Flash90

»Darum sollst du sieben Tage ungesäuertes Brot essen«, heißt es in der Tora. Aber wenn diese sieben Tage vorüber sind, können eigentlich wieder Brot, Brötchen und anderes Gesäuertes genossen werden. In diesem Jahr folgt auf den siebten Tag des Pessachfestes gleich der Schabbat, also wird erst am Samstagabend die Mazze verschwinden und »Maimuna« gefeiert.

Dabei werden traditionell die ersten gesäuerten Süßigkeiten gereicht – vor allem die Mufleta, ein meist mit Honig bestrichener dünner Pfannkuchen. In Israel und anderenorts feiern vor allem Juden mit marokkanischen Wurzeln, treffen sich mit Familie und Freunden. Gäste sind willkommen. 

deutungen Zur Tradition der »Maimuna« gibt es verschiedene Deutungen: Einige verweisen auf die Jahrzeit von Maimon ben Josef, dem Vater des bedeutenden mittelalterlichen Gelehrten Rambam, der im marokanischen Fez lebte. Andere erklären den Zusammenhang mit dem Wort »Emuna«, dem Glauben. Der Glaube der marokkanischen Juden an den Maschiach sei so stark, dass sie auch nach dem Pessachfest, an dem der Maschiach nicht erschienen ist, weiterhin fest von ihm und seinem Kommen überzeugt sind.

Eine Verbindung des Maschiach mit dem Ende des Pessachfestes betonen unter anderem auch die Anhänger der Bewegung Chabad Lubawitsch. Sie begehen in der Tradition des Baal Schem Tov, des Begründers des Chassidismus, den achten Tag des Pessachfestes mit einem »Maschiachs Seuda« genannten Festmahl. ddk

Wajischlach

Wahre Brüder, wahre Feinde?

Die Begegnung zwischen Jakow und Esaw war harmonisch und belastet zugleich

von Yonatan Amrani  13.12.2024

Talmudisches

Licht

Was unsere Weisen über Sonne, Mond und die Tora lehren

von Chajm Guski  13.12.2024

Hildesheimer Vortrag

Das Beste im Menschen sehen

Der Direktor der Yeshiva University, Rabbiner Ari Berman, zeigt einen Ausweg aus dem Frontendenken unserer Zeit

von Mascha Malburg  13.12.2024

Debatte

Rabbiner für Liberalisierung von Abtreibungsregelungen

Das liberale Judentum blickt anders auf das ungeborene Leben als etwa die katholische Kirche: Im jüdischen Religionsgesetz gelte der Fötus bis zur Geburt nicht als eigenständige Person, erklären liberale Rabbiner

von Leticia Witte  11.12.2024

Vatikan

Papst Franziskus betet an Krippe mit Palästinensertuch

Die Krippe wurde von der PLO organisiert

 09.12.2024

Frankfurt

30 Jahre Egalitärer Minjan: Das Modell hat sich bewährt

Die liberale Synagogengemeinschaft lud zu einem Festakt ins Gemeindezentrum

von Eugen El  09.12.2024

Wajeze

»Hüte dich, darüber zu sprechen«

Die Tora lehrt, dass man ein Gericht anerkennen muss und nach dem Urteil nicht diskutieren sollte

von Chajm Guski  06.12.2024

Talmudisches

Die Tora als Elixier

Birgt die Tora Fallen, damit sich erweisen kann, wer zur wahren Interpretation würdig ist?

von Vyacheslav Dobrovych  06.12.2024

Hildesheimer Vortrag 2024

Für gemeinsame Werte einstehen

Der Präsident der Yeshiva University, Ari Berman, betonte die gemeinsamen Werte der jüdischen und nichtjüdischen Gemeinschaft

von Detlef David Kauschke  05.12.2024