Ehrung

Kardinal Hollerich erhält Abraham-Geiger-Preis

Rabbiner Walter Homolka und Preisträger Kardinal Jean-Claude Hollerich (r.) Foto: Tobias Barniske

Der Vorsitzende der EU-Bischofskommission COMECE, Kardinal Jean-Claude Hollerich, erhält heute in Berlin den Abraham-Geiger-Preis. Die Ehrung findet in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften statt, wie das Abraham Geiger Kolleg in Potsdam mitteilte. Die Laudatio hält der Staatspräsident von Portugal, Marcelo Rebelo de Sousa, in Form einer Video-Botschaft.

Der Luxemburger Kardinal wird mit den Worten zitiert: »In unserer pluralistischen Gesellschaft brauchen künftige Geistliche die Begegnung mit den anderen Religionen.« Und: »Unsere gemeinsame Aufgabe ist es, Freunde zu werden, miteinander und voneinander zu lernen, und uns selbst treu zu bleiben.«

Am Abend der Preisverleihung will Akademie-Präsident Christoph Markschies den Angaben zufolge mit Hollerich über dessen am selben Tag erscheinendes Buch »Was auf dem Spiel steht. Die Zukunft des Christentums in einer säkularen Welt« sprechen. Darin erklärte der Kardinal: »Hier geht es um viel mehr als um Dialog. Israel ist das auserwählte Volk. Und Gott ist treu. Und das bedeutet, Israel bleibt das auserwählte Volk.«

Das Abraham Geiger Kolleg an der Universität Potsdam ist das erste Rabbinerseminar in Deutschland nach dem Holocaust. Sein Preis würdigt Persönlichkeiten, die sich um den Pluralismus verdient gemacht und sich für Offenheit, Mut, Toleranz und Gedankenfreiheit eingesetzt haben.

Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert. Sie erinnert an den Denker des liberalen Judentums, Abraham Geiger (1810−1874). Zu den bisherigen Preisträgern zählen der Regisseur Christian Stückl, der israelische Schriftsteller Amos Oz, die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel, der Theologe Hans Küng und Kardinal Karl Lehmann. kna

Bo

Lass mein Volk ziehen!

Was Mosches Kampf gegen den Pharao und die Auswanderung von Juden aus der Sowjetunion gemein haben

von Yonatan Amrani  31.01.2025

Talmudisches

Olivenöl

Was unsere Weisen über den pflanzlichen Rohstoff lehren

von Chajm Guski  31.01.2025

Erlösung

Sehnsucht macht blind

Wie kann es sein, dass Menschen immer wieder an einen Messias glaubten, der am Ende keiner war?

von Sophie Bigot-Goldblum  30.01.2025

Talmudisches

Um Wunder bitten

Was unsere Weisen über die Rettung aus Gefahren lehren

von Diana Kaplan  24.01.2025

Ethik

Der Wert eines Lebens

In Israel entbrennt angesichts der dramatischen politischen Lage auch unter Rabbinern eine jahrzehntealte Debatte neu: Zu welchem Preis darf man jüdische Geiseln auslösen?

von Mascha Malburg  24.01.2025

Halacha

Begraben im Meer

Am 24. Januar 1968 verschwand ein israelisches U-Boot vom Radar. Der Fall warf auch religiöse Fragen auf

von Rabbiner Dovid Gernetz  24.01.2025

Waera

»Damit ihr Meine Macht erkennt«

Was sich hinter der Struktur des Textes verbirgt, der von den zehn Plagen berichtet

von Chajm Guski  23.01.2025

Schemot

Augenmaß des Anführers

Mosche lehrt uns, dass Barmherzigkeit nicht absolut sein darf

von Rabbiner Avichai Apel  17.01.2025

Talmudisches

Intimität

Was unsere Weisen über den Respekt gegenüber der Privatsphäre eines Ehepaars lehrten

von Rabbiner Avraham Radbil  17.01.2025