Jüdische Gruppen haben dazu aufgerufen, den heutigen Mittwoch vor dem jüdischen Purimfest, an dem praktizierende Juden von der Morgendämmerung bis zum Einbruch der Nacht fasten, der Ukraine zu widmen.
Zu den Organisationen, die zum jüdischen »Esther-Fasten« (Taanit Esther) für die Ukraine aufrufen, gehört die internationale jüdische Studierendenorganisation »Hillel«. Juden, die physisch dazu in der Lage seien, mögen sich Mittwoch des Essens und Trinkens enthalten, um so »Solidarität mit den Menschen und Juden in der Ukraine, von denen viele unter dem Mangel an Lebensmitteln, fließendem Wasser und Strom leiden«, zu zeigen, heißt es laut einem Medienbericht in dem Aufruf.
Der für »Hillel International« in Berlin tätige Rabbiner Jeremy Borovitz erklärte, es sei ein tief verwurzelter Gedanke in der jüdischen Tradition, auf spirituelle Kraft durch Fasten zu setzen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sei einer der »Juden in der Welt, der gerade jetzt unsere Stärke brauchen«.
OBERRABBINER Die israelischen Oberrabbiner hatten bereits vergangene Woche anlässlich des Esther-Fastens zu einem gemeinsamen Gebet für die Ukraine an der Klagemauer in Jerusalem aufgerufen. »Das Leid und der Schmerz des ukrainischen Volkes und der Juden in der Ukraine hat die Herzen aller Juden auf der ganzen Welt berührt«, heißt es in dem Aufruf.
Der Brauch des Fastens vor Purim ist verbunden mit der Erinnerung an die Errettung vor der Vernichtung der jüdischen Minderheit Persiens durch Königin Esther, wie sie im biblischen Esther-Buch beschrieben wird. Darin fordert Esther die Juden auf, drei Tage zu fasten, bevor sie sich mit ihrem Rettungsplan an den König wende.
Das Fest Purim ist das weltlichste und fröhlichste Fest im Judentum. Seit dem Mittelalter kostümieren sich die Feiernden. Purim wird am 14. Adar beziehungsweise in mit einer Mauer umgebenen Städten am 14. und 15. Adar, dem letzten Monat im jüdischen Kalender, gefeiert und beginnt in diesem Jahr am Vorabend des 17. März. kna