Die Sicht des Judentums auf andere Religionen soll verstärkt im Blick religiös-jüdischer Studien der modern-orthodoxen jüdischen Bildungsbewegung »Ohr Torah Stone« (OTS) stehen.
Ein neu gegründetes interreligiöses Dialoginstitut soll eine zeitgemäße Haltung gegenüber anderen Religionen sowohl in Bezug auf in Israel lebende Nichtjuden wie auch auf weltweiter Ebene vermitteln, berichtete die Tageszeitung »Jerusalem Post« (Montag). Aufgabe des im Oktober offiziell gegründeten »Blickle Institut für interreligiösen Dialog« ist nach OTS-Angaben, »neue Paradigmen für die Beziehungen des Judentums zu Nichtjuden zu entwickeln«.
rabbinerseminare Es sei damit die erste orthodox-jüdische Einrichtung, die einen systematischen Zugang zu interreligiösem Verständnis und Beziehungen suche. Durch das neue Institut entwickelte Lehrpläne sollen in einem ersten Schritt zunächst in die OTS-Einrichtungen wie Religionsschulen und Rabbinerseminare eingebracht werden.
Mit der Gründung Israels seien die Beziehungen des jüdischen Volkes zu den Völkern der Welt zu einem wesentlichen Thema geworden, so OTS. Insbesondere gelte es, »den Status anderer Religionen nach jüdischem Recht zu definieren, unsere Beziehungen zu nichtjüdischen Minderheiten in Israel zu kodifizieren sowie unsere geistige und materielle Verantwortung gegenüber dem ›Anderen‹ in unserer Mitte zu spezifizieren«. Dies sei besonders dringend, da widersprüchliche Ansichten dazu für interne jüdische Konflikte sorgten.
»Die Vision des Instituts ist es, sicherzustellen, dass alle Völker besser über andere monotheistische Religionen aufgeklärt werden können, um bessere Beziehungen zwischen unseren Glaubensrichtungen zu fördern und damit Israel und der ganzen Welt als Segenquelle zu dienen«, zitierte die Zeitung den Vorsitzenden der »Stiftung Stuttgarter Lehrhaus«, Karl Herman Blickle. kna