Brief an Bundeskanzlerin

Europäische Rabbiner unterstützen Vorschläge von Felix Klein

War fast 30 Jahre lang Moskauer Oberrabbiner: Pinchas Goldschmidt Foto: dpa

Der Präsident der Europäischen Rabbinerkonferenz (CER), Moskaus Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt, hat sich hinter eine Forderung des deutschen Antisemitismusbeauftragten Felix Klein gestellt, 29 in der Nazi-Zeit erlassene und bis heute geltende Gesetze und Verordnungen abzuschaffen. In einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte Goldschmidt, er unterstütze diese Initiative Kleins voll und ganz.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Ziel sei es, das Gesetz von den sprachlichen Begriffen des Nationalsozialismus zu befreien, hatte Klein vor Kurzem dem Nachrichtenmagazin »Der Spiegel« gesagt. »Das Namensänderungsgesetz ist das krasseste von allen«. Es habe »einen ganz deutlichen antisemitischen Hintergrund und in der Entrechtung und Ausgrenzung von Juden einen entscheidenden Stellenwert« gehabt.

RELIGIONSFREIHEIT CER-Präsident Goldschmidt dankte der Bundesregierung für das bisherige Engagement in der Bekämpfung des Antisemitismus und der Förderung jüdischen Lebens in Deutschland und Europa und hob die Arbeit Kleins hervor. Man stimme mit dem Antisemitismusbeauftragten Klein auch dahingehend überein, dass es noch ein langer Weg sei, bis die Existenz des Judentums in Deutschland nachhaltig und längerfristig gesichert sei. Dabei stehe auch die Frage im Raum, wie das Recht der Religionsfreiheit und Religionsausübung hierzulande dauerhaft gewahrt werden könne.

Beispiele wie die jüngste Bestätigung des Verbots des koscheren Schlachtens in Belgien durch den Europäischen Gerichtshof (EuGH) oder die aktuelle Beschneidungsdebatte in einigen skandinavischen Ländern stünden nicht nur im Widerspruch zur Religionsfreiheit, sondern auch zu Erklärungen deutscher und europäischer Politiker, dass jüdisches Leben geschätzt und respektiert werden müsse.

Es müsse laut Goldschmidt darum gehen, wie der vorherrschende Antisemitismus aus dem Alltag verbannt werden und dauerhaft gewährleistet werde, dass das Judentum ein selbstverständlicher Teil Deutschlands und Europas sei. In ihrem Schreiben an Merkel bittet die CER die Bundesregierung, ähnliche Initiativen auch auf EU-Ebene einzubringen. ja

Debatte

Rabbiner für Liberalisierung von Abtreibungsregelungen

Das liberale Judentum blickt anders auf das ungeborene Leben als etwa die katholische Kirche: Im jüdischen Religionsgesetz gelte der Fötus bis zur Geburt nicht als eigenständige Person, erklären liberale Rabbiner

von Leticia Witte  11.12.2024

Vatikan

Papst Franziskus betet an Krippe mit Palästinensertuch

Die Krippe wurde von der PLO organisiert

 09.12.2024

Frankfurt

30 Jahre Egalitärer Minjan: Das Modell hat sich bewährt

Die liberale Synagogengemeinschaft lud zu einem Festakt ins Gemeindezentrum

von Eugen El  09.12.2024

Wajeze

»Hüte dich, darüber zu sprechen«

Die Tora lehrt, dass man ein Gericht anerkennen muss und nach dem Urteil nicht diskutieren sollte

von Chajm Guski  06.12.2024

Talmudisches

Die Tora als Elixier

Birgt die Tora Fallen, damit sich erweisen kann, wer zur wahren Interpretation würdig ist?

von Vyacheslav Dobrovych  06.12.2024

Hildesheimer Vortrag 2024

Für gemeinsame Werte einstehen

Der Präsident der Yeshiva University, Ari Berman, betonte die gemeinsamen Werte der jüdischen und nichtjüdischen Gemeinschaft

von Detlef David Kauschke  05.12.2024

Naturgewalt

Aus heiterem Himmel

Schon in der biblischen Tradition ist Regen Segen und Zerstörung zugleich – das wirkt angesichts der Bilder aus Spanien dramatisch aktuell

von Sophie Bigot Goldblum  05.12.2024

Deutschland

Die Kluft überbrücken

Der 7. Oktober hat den jüdisch-muslimischen Dialog deutlich zurückgeworfen. Wie kann eine Wiederannäherung gelingen? Vorschläge von Rabbiner Jehoschua Ahrens

von Rabbiner Jehoschua Ahrens  05.12.2024

Chabad

Gruppenfoto mit 6500 Rabbinern

Tausende Rabbiner haben sich in New York zu ihrer alljährlichen Konferenz getroffen. Einer von ihnen aber fehlte

 02.12.2024