Video-Blog

Die Woche mit »Harry the Jew«

Harry Rothenberg bei seinem Vortrag in der Berliner Humboldt-Universität Foto: Rolf Walter/xpress.berlin

»Du hast 20 Minuten Mittagspause? Lies doch mal einen jüdischen Text. Du hast fünf Minuten Bahnfahrt zwischen zwei wichtigen Terminen? Sprich hin und wieder ein Gebet. Nimm jede Gelegenheit für einen spirituellen Moment wahr, die sich dir bietet. In unserem stressigen Alltag können wir nicht wählerisch sein. Stück für Stück erklimmst du so die Himmelsleiter, wie es Jakow nach seinem Traum in der Wüste getan hat.«

So erläutert Harry Rothenberg in einem seiner Internet-Videos die Idee hinter der Geschichte aus dem Buch Bereschit, dem ersten Buch Mose, vom betrügerischen Jakob, der nach einer Traumvision von der göttlichen Himmelsleiter in Bet-El langsam, aber sicher auf den Pfad der Tugend zurückfindet.

Tora Rothenbergs Kernbotschaft: »Lass dich nicht von groß erscheinenden Herausforderungen entmutigen, sondern arbeite Schritt für Schritt an einer Lösung.« Harry Rothenberg will mit seinem Video-Blog zeigen, dass die Lehren der Tora auch für Menschen im 21. Jahrhundert praktisch anzuwenden sind.

Jede Woche lädt er ein drei bis fünf Minuten langes Video auf YouTube hoch, in dem er über die Tora referiert oder die Bedeutung jüdischer Feiertage erklärt. Mit seiner »Jewish wisdom to go« trifft Rothenberg ganz offensichtlich den Nerv der Zeit: »Harry’s Video Blog« findet weithin Beachtung, viele seiner Videos wurden bereits über 30.000-mal geklickt.

 

Jede Woche lädt er ein Video auf YouTube hoch, in dem er über die Tora oder jüdische Feiertage spricht.

 

Damit will er etwas zurückgeben, wie Rothenberg im Internet schreibt. Schließlich habe nicht jeder wie er die Möglichkeit, sich intensiv mit der Tora und dem Talmud auseinanderzusetzen. Als junger Mann hatte der in Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania geborene Harry Rothenberg für drei Jahre an der Ohr-Somayach-Jeschiwa in Jerusalem studiert.

FAmilienbetrieb Wenn er nicht gerade zu jüdischen Themen Stellung bezieht, arbeitet der in einem religiösen Elternhaus aufgewachsene Harry Rothenberg als Partner bei der Rothenberg Law Firm LLP. In der New Yorker Anwaltskanzlei arbeitet der Magna-cum-Laude-Absolvent der Harvard Law School zusammen mit seinen Eltern und fünf seiner Geschwister.

Rothenberg hat sich als Experte für den rechtlichen Beistand von Opfern schwerer Personenschäden einen Namen gemacht. Im Gerichtssaal vertritt er vor allem Menschen, die Schadensersatzforderungen gegenüber Privatpersonen, Unternehmen oder staatlichen Behörden geltend machen wollen. Im Todesfall vertritt der jüdische Rechtsanwalt die Angehörigen der Opfer.

Die Familienkanzlei der Rothenbergs gilt inzwischen als eine der renommiertesten auf dem Gebiet der Personenschäden in den USA. Seit 2008 wird Harry Rothenberg jedes Jahr in den Kreis von New Yorks besten Rechtsanwälten gewählt. Seine Spezialisierung auf Personenschäden begründet der engagierte Jurist mit seinem jüdischen Glauben sowie einer gehörigen Prise Idealismus, die ihn antreibt.

»Es gibt nicht viele Berufe, die es einem erlauben würden, sich als Teil des Kampfes von Gut gegen Böse zu verstehen«, sagt Rothenberg. »Wenn ich als Rechtsanwalt Menschen, die aufgrund des Fehlverhaltens anderer geschädigt wurden, gegen die Interessen von Versicherungen vertrete, die möglichst wenig oder gar keine Entschädigungen zahlen wollen, fühle ich mich auf der Seite des Lichts und der Gerechtigkeit.«

Harry Rothenberg hat acht Kinder und lebt zusammen mit seiner Frau Amy in Hackensack im US-Bundesstaat New Jersey.

www.partnersintorah.org/harrys-video

Tradition

Jesus und die Beschneidung am achten Tag

Am 1. Januar wurde Jesus beschnitten – mit diesem Tag beginnt bis heute der »bürgerliche« Kalender

von Rabbiner Jehoschua Ahrens  01.01.2025 Aktualisiert

Chanukka

Sich ihres Lichtes bedienen

Atheisten sind schließlich auch nur Juden. Ein erleuchtender Essay von Alexander Estis über das Chanukka eines Säkularen

von Alexander Estis  31.12.2024

Brauch

Was die Halacha über den 1. Januar sagt

Warum man Nichtjuden getrost »Ein gutes neues Jahr« wünschen darf

von Rabbiner Dovid Gernetz  01.01.2025 Aktualisiert

Mikez

Schein und Sein

Josef lehrt seine Brüder, dass die Dinge nicht immer so sind, wie sie auf den Betrachter wirken

von Rabbiner Avraham Radbil  27.12.2024

Chanukka

Wie sah die Menora wirklich aus?

Nur Kohanim konnten die Menora sehen. Ihr Wissen ist heute verloren. Rabbiner Dovid Gernetz versucht sich dennoch an einer Rekonstruktion

von Rabbiner Dovid Gernetz  25.12.2024

Resilienz

Licht ins Dunkel bringen

Chanukka erinnert uns an die jüdische Fähigkeit, widrigen Umständen zu trotzen und die Hoffnung nicht aufzugeben

von Helene Shani Braun  25.12.2024

»Weihnukka«?

Chanukka und Weihnachten am selben Tag

Ein hohes christliches und ein bekanntes jüdisches Fest werden am 25. Dezember gefeiert

von Leticia Witte  24.12.2024

Rheinland-Pfalz

Volker Beck kritisiert Verträge mit Islam-Verbänden

Zu den Partnern des Bundeslandes gehören jetzt Ditib, Schura und Ahmadiyya Muslim Jamaat

 22.12.2024

Hessen

Darmstadt: Jüdische Gemeinde stellt Strafanzeige gegen evangelische Gemeinde

Empörung wegen antisemitischer Symbole auf Weihnachtsmarkt

 19.12.2024 Aktualisiert