Isaac Herzog

»Christen sind ein Geschenk für Israel«

Isaac Herzog Foto: Flash 90

Der israelische Präsident Isaac Herzog hat zu einer neuen Partnerschaft der Religionen in Nahost aufgerufen. »Heute, da historische Winde des Friedens durch unsere Region wehen, können alle Kinder Abrahams - Christen, Muslime und Juden - wieder zusammenkommen«, sagte er laut Mitteilung des Präsidialamts von Dienstagabend beim traditionellen Neujahrsempfang für die Kirchenführer im Heiligen Land in seiner Jerusalemer Residenz.

Diese Partnerschaft müsse auf den Gemeinsamkeiten ebenso wie auf der »einzigartigen, individuellen Menschlichkeit« beruhen. Durch gemeinsame Werte geeint könne man sich für eine bessere Welt des Friedens und der Nächstenliebe einsetzen, so der Präsident vor Vertretern der im Heiligen Land vertretenen christlichen Konfessionen, darunter Franziskanerkustos Francesco Patton und der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa.

Herzog, der sein Amt im Juli als Nachfolger von Reuven Rivlin angetreten hatte, bekannte sich zur »Wahrung der absoluten Religions- und Kultusfreiheit für Angehörige aller Religionen in diesem Heiligen Land«. Israel setze sich gegen jede Form von Rassismus, Diskriminierung oder Extremismus sowie jede Bedrohung von Religionsgemeinschaften, -führern oder Gotteshäusern ein.

»Die verschiedenen christlichen Gemeinschaften, die Sie leiten und mit denen Israel gesegnet ist, sind ein Geschenk für das Volk des Staates Israel«, so Herzog wörtlich. Die verschiedenen Konfessionen seien als integraler Bestandteil Israels eine Bereicherung für das Land.

Der griechisch-orthodoxe Patriarch von Jerusalem, Theophilos III. dankte dem Präsidenten im Namen der Kirchen für sein Engagement »für die Integrität des multikulturellen, multiethnischen und multireligiösen Charakters unserer Region und für Ihre Verteidigung der Rechte all derer, die das Heilige Land unsere Heimat nennen«.

Zuletzt hatten kirchliche Vorwürfe der Christenvertreibung für Unmut in Israel gesorgt. So hatte Theophilos III. eine ökumenische Onlinekampagne ins Leben gerufen, »um den Niedergang der christlichen Gemeinschaften im Heiligen Land aufzuhalten«. In einer gemeinsamen Erklärung hatten die Kirchenvertreter zudem jüngst vor einer Bedrohung für die christliche Präsenz im Heiligen Land gewarnt.

Der Sprecher des israelischen Außenministeriums, Lior Haiat, hatte die Anschuldigungen als unbegründet zurückgewiesen. Sie verzerrten die Realität der christlichen Gemeinschaft in Israel, die volle Religions- und Kultusfreiheit in Jerusalem wie in ganz Israel genieße. kna

Meinung

Übersehene Prophetinnen

Zum Weltfrauentag fordert die Rabbinatsstudentin Helene Braun mehr Sichtbarkeit für jüdische Vorreiterinnen

von Helene Braun  06.03.2025

Truma

Der tragbare Sinai

Warum das Stiftszelt kein heiliger, aber ein geheiligter Ort ist

von Chajm Guski  28.02.2025

Neuauflage

Ein antizionistischer Zionist

Das Denken des deutsch-jüdischen Religionsphilosophen Isaac Breuer lässt sich nun gründlicher erschließen

von Yizhak Ahren  28.02.2025

Talmudisches

Größe und Demut

Was unsere Weisen über einen wichtigen Zusammenhang lehren

von Yizhak Ahren  28.02.2025

Psychologie

Hatte Schaul eine bipolare Störung?

Schon die Tora berichtet davon, dass Menschen dunkle Gedanken haben können. Es ist eine Mizwa, sich um die eigene mentale Gesundheit zu kümmern

von Sophie Bigot Goldblum  28.02.2025

Mischpatim

Gleiches Recht für alle

Schon die Tora regelt, dass es vor dem Gesetz keinen Unterschied zwischen Mann und Frau gibt

von Rabbiner Joel Berger  21.02.2025

Talmudisches

Krankheitserreger

Was unsere Weisen über Keime im Wasser lehrten

von Rabbinerin Yael Deusel  21.02.2025

Mitgefühl

Wie soll ein Mensch das ertragen!

Die Bilder der abgemagerten, gequälten Geiseln gehen nah – manchen zu nah. Aber darf man einfach wegschauen?

von Rabbiner David Kraus  21.02.2025

Ramchal

Klugheit vor Alter

Wie sich Rabbiner Mosche Chaim Luzzatto bereits in jungen Jahren einen besonderen Ruf erarbeitete

von Vyacheslav Dobrovych  20.02.2025