Am 24. März ab 19 Uhr debattiert eine hochkarätig besetzte Runde bei den »Augsburger Friedensgesprächen« das Thema »Religiös begründeter Antisemitismus – Ursachen, Wirkungen und aktuelle Strategien zur Prävention«. Das teilte die Stadt Augsburg am Mittwoch mit.
Teilnehmer der online frei zugänglichen Diskussion sind die evangelische Theologin Margot Käßmann, Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, der Psychologe und Autor Ahmad Mansour sowie Henry G. Brandt, ehemaliger jüdischer Vorsitzender des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit.
narrative In der Runde sollen laut Ankündigung Fragen wie diese besprochen werden: »Auf welchen Narrativen basiert seit dem frühen Christentum die christliche Theologie der Verachtung des Judentums? Welche religiösen Inhalte speisen den Antisemitismus im Islam? Wie wirken die christlichen und islamischen Religionsvertreterinnen und Religionsvertreter diesen Narrativen entgegen?«
Veranstalter des Termins ist das Friedensbüro der Stadt Augsburg in Kooperation mit dem städtischen Büro für gesellschaftliche Integration, der Universität und der Volkshochschule Augsburg, dem Evangelischen Forum Annahof und dem Verein »Rabbi Brandt. Brücken Bauen für Interreligiöse Verständigung«. Moderiert wird die Runde von Shahrzad Eden Osterer vom Bayerischen Rundfunk.
tradition Die »Augsburger Friedensgespräche« fanden erstmals im Januar 2020 statt. Damals diskutierten der Münchner katholische Kardinal Reinhard Marx und der bayerische evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm das Thema »Braucht der Frieden die Kirchen?«. Die Gespräche nehmen Bezug auf den Augsburger Religionsfrieden von 1555, der das schiedlich-friedliche Nebeneinander von katholischen und evangelischen Christen besiegelte. Wegen dieser Tradition bezeichnet Augsburg sich als »Friedensstadt«.
Die Gespräche sollen durch Debatten über Interkulturalität, Migration, Integration, Diversität und multireligiösen Dialog das Verständnis für aktuelle Entwicklungen in heterogenen Gesellschaften fördern, neue Perspektiven vorstellen und zu einer aktiven Gestaltung gesellschaftlicher Prozesse anregen, wie es heißt. Den Organisatoren zufolge wird das Format nun zweimal jährlich angesetzt. kna