Zum 80. Jahrestag der sogenannten Wannsee-Konferenz haben Vertreter evangelischer Kirchen und jüdischer Verbände Widerstand gegen zunehmenden »Antisemitismus in Form von Delegitimierungsversuchen der jüdischen Religion sowie des Staates Israel« gefordert.
»Das bedeutet konkret, sich der Kriminalisierung der Beschneidung und des koscheren Schlachtens unter dem Deckmantel der Kinderrechte und der Tierschutzgesetze zu widersetzen«, heißt es in einer am vergangenen Freitag veröffentlichten Erklärung.
rituale »Diese Praktiken sind zentrale Rituale der jüdischen Religionsausübung und werden durch die Religions- und Glaubensfreiheit geschützt, wie sie in Artikel 18 der Allgemeinen Menschenrechtserklärung festgeschrieben sind«, heißt es weiter.
Ihren Aufruf richteten die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner vor allem an Christinnen und Christen. Darin erklären sie, der Holocaust habe nicht erst mit der Wannsee-Konferenz begonnen, »sondern mit einer langen Reihe von Gesetzen und Erlassen, die dazu dienten, die jüdische Kultur und Religion auszuschließen, zu diskriminieren und zu delegitimieren«. Bei der Wannsee-Konferenz am 20. Januar 1942 organisierten Spitzenvertreter des NS-Staates den Völkermord an den Juden.
Die Erklärung wurde von den Teilnehmenden eines Symposiums der Evangelischen Akademie zu Berlin und der European Coalition for Israel verabschiedet. Daran nahmen den Angaben zufolge auch Vertreter der Konferenz der Europäischen Rabbiner teil. kna/ja