Halle/Gera

Zweiter Prozess gegen Höcke im Juni

Björn Höcke, Vorsitzender der rechtsextremistischen AfD in Thüringen Foto: picture alliance/dpa

Der Thüringer AfD-Fraktionschef Björn Höcke steht im Juni ein zweites Mal wegen mutmaßlicher Verwendung von Nazi-Parolen vor Gericht. Wie das Landgericht Halle am Mittwoch mitteilte, muss er sich ab dem 24. Juni wegen einer Rede im thüringischen Gera im vergangenen Dezember verantworten.

Dabei soll Höcke die Parole »Alles für Deutschland« der früheren Sturmabteilung (SA) der NSDAP erneut verwendet haben, obwohl wegen derselben Parole zu diesem Zeitpunkt bereits ein anderes Strafverfahren gegen ihn eröffnet worden war. Ihm wird die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen vorgeworfen.

Freiheits- oder Geldstrafe

Konkret soll Höcke den ersten Teil des Slogans »Alles für…« gerufen und das Publikum auf der Parteiveranstaltung der AfD mit Gesten animiert haben, das Wort »Deutschland« zu ergänzen. Sowohl der Angeklagte als auch das Publikum hätten laut Anklage gewusst, dass es sich bei der Parole um eine verbotene SA-Parole gehandelt habe.

Höcke war erst am 14. Mai vom Landgericht Halle zu einer Geldstrafe von 13.000 Euro verurteilt, weil er denselben Spruch bereits auf einer Wahlkampfkundgebung seiner Partei im Mai 2021 in Merseburg (Sachsen-Anhalt) verwendet hatte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, Höckes Anwälte haben Revision beim Bundesgerichtshof eingelegt.

Im Falle einer Verurteilung im kommenden Gerichtsverfahren droht Höcke den Angaben zufolge eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe. Der AfD-Politiker bestreitet die Vorwürfe. Der Thüringer Landesverband seiner Partei ist laut Verfassungsschutz rechtsextremistisch. epd

Europa

Kniefall in Warschau - Söder gedenkt Polens Kriegsopfern

In Warschau legt Markus Söder einen Opferkranz nieder und kündigt polnische Hinweisschilder für Bayerns Gedenkstätten an. Im Gespräch mit dem Regierungschef geht es um einen aktuellen Krieg

 11.12.2024

Meinung

Syrien: Warum machen wir immer wieder den gleichen Fehler?

Der Westen sollte keinem Mann vertrauen, der bislang als Terrorist gesucht wurde

von Jacques Abramowicz  11.12.2024

Meinung

Es sollte uns beschämen, dass Juden in Deutschland sich nicht mehr sicher fühlen können

Ein Gastbeitrag von Adrian Grasse

von Adrian Grasse  11.12.2024

RIAS

Experten kritisieren Normalisierung antisemitischer Narrative

Sie sind überall verfügbar, im Internet und analog: Legenden, die gegen Juden und die Demokratie gerichtet sind. Das zeigt eine neue Studie - und nimmt speziell auch den Rechtsextremismus in den Blick

 11.12.2024

Bern

Schweiz verbietet Hamas

Ein neues Gesetz verbietet die Hamas, Tarn- und Nachfolgegruppierungen sowie Organisationen und Gruppierungen, die im Auftrag der Terrorgruppe handeln. Jüdische Organisationen begrüßen den Schritt

 11.12.2024

Restitution

Familie verliert ihr in der Nazizeit gekauftes Grundstück

85 Jahre lebt eine Familie in einem Haus in Brandenburg. Zuvor hatte es zwei jüdischen Frauen gehört, die schließlich von den Nazis ermordet wurden

 11.12.2024

Debatte

Rabbiner für Liberalisierung von Abtreibungsregelungen

Das liberale Judentum blickt anders auf das ungeborene Leben als etwa die katholische Kirche: Im jüdischen Religionsgesetz gelte der Fötus bis zur Geburt nicht als eigenständige Person, erklären liberale Rabbiner

von Leticia Witte  11.12.2024

Gelsenkirchen

Bekommt Bayern-Torhüter Daniel Peretz Konkurrenz?

Münchens Sportvorstand Max Eberl macht eine klare Ansage

 11.12.2024

Meinung

Syrien und die verfrühte Freude des Westens über den Sieg der Islamisten

Ein Gastkommentar von Ingo Way

von Ingo Way  11.12.2024