Für die Polizei in Berlin und Hamburg wird der 1. Mai im wörtlichen Sinne zu einem Tag der Arbeit. Militante Linke rufen für Samstag zu gewaltsamen Demonstrationen gegen Neonaziaufmärsche auf. Im Internet werben vermummte Autonome mit Eisenstangen und Baseballschlägern für den Kampf gegen Polizei und Rechtsextreme. Beobachter befürchten, dass es brutaler wird als in den vergangenen Jahren. Die Gewerkschaft der Polizei warnt, es könne zu Hunderten Verletzten, vielleicht gar zu Toten kommen. Unter dem Deckmantel hehrer Ziele sind immer mehr junge Linksradikale von einem Blutrausch getrieben, der dem ihrer rechtsextremen Widersacher gefährlich nahekommt. Doch für einen Polizisten macht es keinen Unterschied, ob der Pflasterstein, der ihn niederstreckt, von einem rechten oder linken Arm geschleudert wird. Daher ist es verantwortungslos, wenn gesellschaftskritische, ja gebildete Zeitgenossen für Gewaltexzesse Verständnis zeigen, so sie denn von links kommen. Lange vorbei sind die Zeiten, da es der Keule bedurfte, um sich politisch Gehör zu verschaffen.
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