Einspruch

Zum Wohle des Nahen Ostens

Syriens Präsident Baschar al-Assad erweist sich immer mehr als gelehriger Schüler seines Vaters Hafiz und lässt die Opposition mit unglaublicher Brutalität niederschlagen. Anders als in Libyen, wo die internationale Gemeinschaft mit vergleichsweise geringer Investition große Wirkung erzielen konnte, ist Ähnliches in Syrien nicht zu erwarten. Zumal Russland und China kein zweites Mal einer Resolution zustimmen dürften, die ein militärisches Eingreifen gegen ein arabisches Regime ermöglicht.

Angesichts dieser Situation melden sich nun Stimmen zu Wort, wonach es auch gar nicht wünschenswert wäre, die syrische Diktatur zu stürzen. Schließlich nehme das Land eine neuralgische Stellung im Nahostkonflikt ein. Das ist kaum zu leugnen – und der Grund, warum das Regime besser heute als morgen fallen sollte.

Die Achse Teheran und Damaskus ist seit Jahren die wichtigste Ursache für Instabilität in der Region und mit verantwortlich dafür, dass die palästinensische Autonomiebehörde es nicht wagt, Frieden mit Israel zu schließen. Ein Ende Assads würde nicht nur das iranische Regime ins Wanken bringen, es würde auch Hisbollah und Hamas zwingen, in Ermangelung von Geldgebern, Waffenlieferanten und Nachschubrouten eine pragmatischere Politik zu verfolgen. Ähnlich wie einst Saddam Hussein im Irak hat Baschar al-Assad die radikalsten Palästinenserfraktionen gern in Damaskus beherbergt und sich als Hüter der arabischen Sache gegen Israel aufgespielt. Wie nach dem Sturz Saddams würde sich auch nach dem Fall Assads der Volkszorn gegen ebenjene Radikalen richten. Denn der Nahostkonflikt wurde von Damaskus stets als Vorwand benutzt, um dem eigenen Volk Bürgerrechte vorzuenthalten.

Wer also Frieden möchte, sollte die syrische Opposition tatkräftig unterstützen. Und darauf hoffen, dass nach einem Sturz Assads auch Irans Opposition Mut schöpft. Das wäre die beste Option, um die Atombombe der Mullahs noch zu verhindern.

Der Autor ist Ressortleiter Außenpolitik der »Welt« und der »Welt am Sonntag«.

Saba Farzan

Keine Geschäfte mit den Mullahs

Es ist nicht die alleinige Verantwortung der deutschen Unternehmen, aus dem Iran-Handel auszusteigen, sondern auch eine Pflicht der Politik, andere Märkte zu öffnen

von Saba Farzan  07.09.2024

Bayern

Anschlag von München: Ermittler geben bislang unbekannte Details bekannt

Nach dem mutmaßlichen Terroranschlag von München werden weitere Details bekannt - so war wohl nicht nur das israelische Konsulat sein Ziel

 06.09.2024

Baden-Württemberg

Angriff auf Touristin wegen Israel-T-Shirt: Mann in Haft 

In Heidelberg wird eine Touristin angegriffen. Auslöser soll ihr T-Shirt sein, schätzt die Polizei. Darauf fordert sie die Freilassung der israelischen Geiseln. Nun gibt es einen Verdächtigen

 06.09.2024

Islamismus

Schütze von München war laut Vater psychisch auffällig 

Wer war der junge bewaffnete Mann, der in München in einem Schusswechsel mit der Polizei starb? Jetzt spricht der Vater des Attentäters

 06.09.2024

Einspruch

Wer mordet, will keinen Deal

Philipp Peyman Engel erinnert daran, dass nicht die israelische Regierung, sondern die Hamas sechs israelische Geiseln umgebracht hat

von Philipp Peyman Engel  06.09.2024 Aktualisiert

Meinung

Palästina-Aktivisten sind keine Streiter für Kunstfreiheit

In Dortmund störten sie eine Veranstaltung, auf der ein Film über die Massaker der Hamas gezeigt werden sollte

von Stefan Laurin  06.09.2024

Meinung

Der Westen und die Palästinenser

Warum fließen weiter Milliarden an Hilfsgeldern, ohne dass sich etwas zum Besseren wendet, fragt sich unser Gastautor

von Jacques Abramowicz  06.09.2024

München

Schüsse aufs Konsulat: Bayern will Präventionskonzepte prüfen

Für eine Verschärfung des Sicherheitskonzepts des Münchner Oktoberfestes sieht Herrmann hingegen keinen Anlass

 06.09.2024

Potsdam/Berlin

Neue Stiftung für Ausbildung von Rabbinern nimmt Arbeit auf

Zentralratspräsident Schuster: »Die neue Ausbildung öffnet wichtige internationale Horizonte und Netzwerke innerhalb des liberalen und konservativen Judentums«

von Yvonne Jennerjahn  06.09.2024 Aktualisiert