Der Zentralrat der Juden fürchtet um den Rückhalt der deutschen Zivilgesellschaft nach dem Angriff der Hamas auf Israel. Aus der Politik habe es viele Solidaritätsbekundungen gegeben, zumal Juden wegen der Ereignisse auf deutschen Straßen »gegenwärtig einen psychischen Terror« erlebten, sagte Josef Schuster der »Augsburger Allgemeinen«.
»Sehr schnell hört man von vielen Seiten der Gesellschaft jedoch bereits das berühmte ›Ja, aber‹«, so der Zentralratspräsident.
Auch habe die Bundesregierung mit ihrer Enthaltung zur UN-Resolution zum Nahen Osten »ein Zeichen des Alleinlassens gesendet«, fügte Schuster hinzu. »Das verletzt und enttäuscht viele Jüdinnen und Juden schwer.«
Die Resolution der Vereinten Nationen hatte einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen gefordert, ohne den Hamas-Terror zu verurteilen. Deutschland steht in der Kritik, weil es nicht mit Nein stimmte, wie die Vereinigten Staaten und Österreich, sondern sich der Stimme enthielt. dpa