Der Zentralrat der Juden in Deutschland fordert, den 9. November zum »nationalen Gedenktag für die Opfer der Schoa« zu machen.
Obwohl der Tag auch an den Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 erinnere und viele damit ein freudiges Ereignis verbänden, sei der Tag für die jüdische Gemeinschaft und auch für viele nichtjüdische Deutsche Anlass zur Erinnerung an die Pogromnacht von 1938, erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster.
Vielen sei bewusst, dass damals Synagogen zerstört und jüdische Geschäfte geplündert worden seien. Andere Fakten, etwa die Verschleppung von rund 30.000 Menschen in Konzentrationslager oder rund 1300 Tote im Zuge der Nazi-Pogrome, seien aber weitaus weniger bekannt.
AKTION »Die Pogrome von 1938, die damals keine breiten Proteste der Bürger hervorriefen, sollten in Deutschland stets als Mahnung in Erinnerung bleiben«, so Schuster. »Daher stehen wir Forderungen skeptisch gegenüber, am 9. November mehreren historischen Ereignissen gleichzeitig zu gedenken. Der 9. November sollte ein nationaler Gedenktag für die Opfer der Schoa werden«, betonte er.
Der Zentralrat erinnert in diesem Jahr gemeinsam mit dem Jüdischen Weltkongress mit einer besonderen Aktion an die Novemberpogrome von 1938: An 13 Standorten in Deutschland und fünf Standorten in Österreich sind in Videoprojektionen an Gebäuden oder auf Leinwänden digitale Rekonstruktionen von zerstörten Synagogen zu sehen. ja