Jüdische Allgemeine

»Zeichen des Vertrauens«

Zum 70-jährigen Bestehen der Jüdischen Allgemeinen gratuliere ich allen, die sich dieser Wochenzeitung verbunden fühlen: den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Verlag und Redaktion sowie den Leserinnen und Lesern, die eine vielfältige Presselandschaft in Deutschland zu schätzen wissen. Es sind viele, die in den vergangenen sieben Jahrzehnten zum Erfolg der Jüdischen Allgemeinen beigetragen haben.

Besonderer Dank und große Anerkennung gebühren den Gründern, die knapp ein Jahr nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und des Zivilisationsbruchs der Schoa das traditionsreiche Blatt neu ins Leben riefen. Sie haben damit ein Zeichen der Hoffnung auf eine bessere Zukunft gesetzt. Sie haben der jüdischen Gemeinschaft eine Stimme gegeben. Die Jüdische Allgemeine war und ist ein Zeichen des Vertrauens in unser Land.

vermächtnis Gegenüber den jüdischen Bürgerinnen und Bürgern, die nach dem dunkelsten Kapitel deutscher Zeitgeschichte mit zum Aufbau unseres demokratischen Gemeinwesens beigetragen haben, empfinde ich große Dankbarkeit. Ich sehe es als Pflicht an, ihr Vermächtnis anzunehmen und zu verhindern, dass Vorurteile und Hass einen Nährboden finden und menschenverachtende Wirkung entfalten. Deutschland ist ein Land, das freiheitlich, vielfältig und offen ist und so immer auch klare Grenzen gegenüber denjenigen zieht, die diese Freiheit, Vielfalt und Offenheit gefährden und bedrohen.

Jüdisches Leben ist ein fester Teil der religiösen und kulturellen Vielfalt unseres Landes und in unserem Alltag präsent. Seit Anfang der 90er-Jahre sind viele Tausend jüdische Menschen nach Deutschland gekommen. Sie haben auch dank der Hilfe der Gemeinden bei uns ein neues Zuhause gefunden. Dabei ist Information eine wesentliche Grundlage, um in ungewohnter Umgebung Fuß zu fassen und sich in ein neues Miteinander einzubringen. Die Jüdische Allgemeine bringt Menschen mit ihren individuellen persönlichen Geschichten zusammen. Sie informiert, weckt Interesse, regt zum Nachdenken an und fördert Engagement.

Dass dies immer wieder aufs Neue gelingt, ist das Verdienst der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jüdischen Allgemeinen. Ihnen wünsche ich auch künftig viel Erfolg sowie den Leserinnen und Lesern weiterhin viel Freude an der Lektüre.

Berlin

Touristengruppe an Bushaltestelle antisemitisch beleidigt

Der Staatsschutz ermittelt

 21.11.2024

Debatte

Darf man Israel kritisieren?

Eine Klarstellung

von Rafael Seligmann  21.11.2024

Medienberichte

Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck im Alter von 96 Jahren gestorben

In der rechtsextremen Szene wird sie bewundert

 21.11.2024 Aktualisiert

Washington D.C.

US-Senat gegen Blockade einiger Waffenlieferungen an Israel

Eine Gruppe von Demokraten scheitert mit ihrem Vorstoß

 21.11.2024

Fachtagung

»Kulturelle Intifada«

Seit dem 7. Oktober ist es für jüdische Künstler sehr schwierig geworden. Damit beschäftigte sich jetzt eine Tagung

von Leticia Witte  20.11.2024

Russlands Krieg in der Ukraine

1000 Tage Krieg

Die Ukraine hat gerade ein bitteres Jubiläum begangen - 1000 Tage Krieg. Wie leben die Menschen dort, begleitet von so viel Tod und Zerstörung? Streiflichter von einem einzelnen Tag geben einen kleinen Einblick

von Illia Novikov  20.11.2024

Berlin

Prozess gegen Teilnehmer israelfeindlicher Uni-Besetzung eingestellt

Die Aktion an der Humboldt Universität bleibt auch wegen der dort verbreiteten Pro-Terror-Propaganda in Erinnerung

 20.11.2024

Meinung

Jung, jüdisch, widerständig

Seit dem 7. Oktober 2023 müssen sich junge Jüdinnen und Juden gegen eine Welle des Antisemitismus verteidigen

von Joshua Schultheis  20.11.2024

USA

Trump nominiert Juden für das Handelsministerium

Howard Lutnick ist Chef des New Yorker Finanzunternehmens Cantor Fitzgerald

von Andrej Sokolow  20.11.2024