Nordrhein-Westfalen

Professorin verbreitet Terror-Propaganda

Wuppertal Foto: picture alliance / Westend61

Eine Professorin, die bis vor einigen Jahren an der Bergischen Universität Wuppertal tätig war, hat auf der Internetplattform X (ehemals Twitter) palästinensische Terror-Propaganda und Verschwörungstheorien über Israel verbreitet. Doris Bühler-Niederberger macht auf dem Kurznachrichtendienst keinen Hehl aus ihrer Gesinnung.

Sie publizierte am Wochenende einen vor einer Woche hochgeladenen Post einer Londoner Professorin namens Hanna Kienzler. Darin heißt es, in der britischen Hauptstadt hätten 200.000 Menschen »ein Ende von Israels Genozid in Gaza« gefordert.

Israel verübt allerdings gar keinen Genozid, sondern kämpft in Gaza gegen den palästinensischen Terror, um seine Bevölkerung zu schützen. Die Terrorgruppe Hamas hat bereits weitere Massaker im Stil des 7. Oktober angekündigt. Israel will dies verhindern und mehr als 100 Geiseln befreien, die die Palästinenser weiterhin in ihrer Gewalt haben.

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»Krebsgeschwür dieser Welt«

In selben Post wird ein »freies Palästina vom Fluss bis ans Meer« gefordert. Diese Pro-Terror-Parole steht für eine Auslöschung Israels. Dennoch versah Doris Bühler-Niederberger diesen Beitrag sogar mit einem Herz.

Unter dem genannten Beitrag schreibt ein Kommentator, der Zionismus (gemeint ist Israel) sei das »Krebsgeschwür dieser Welt«. Professor Bühler-Niederberger lässt diesen blanken Judenhass unkommentiert, reagiert aber auf einen weiteren Kommentar desselben, anonymen Users, in dem es heißt, als Akademikerin sei sie ein »Hoffnungsschimmer für diese Gesellschaft«.

Die Antwort von Bühler-Niederberger: »Wissen Sie, so wie ich denken ganz viele. Sie trauen sich bloß nicht, zu sprechen.«

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Entsetzen in Berlin

Der offen zur Schau getragene Hass der Wissenschaftlerin aus Wuppertal, die sich mit dem Bereich Empirische Bildungsforschung beschäftigte, sorgt auch in Berlin für Entsetzen. Der FDP-Politiker Andreas Schreiner aus Steglitz schrieb ebenfalls auf X, es handle sich um »offenen Antisemitismus wie im Dritten Reich«.

»Man mag es nicht glauben, ich dachte erst an einen Fake-Account, leider ist es aber wahr!«, so Schreiner. »Ich halte das für strafrechtlich relevant, der Kommentar, den Doris Bühler-Niederberger da zustimmend beantwortet, ist meines Erachtens Volksverhetzung!«

»Was müssen wir uns von unseren Universitäten zum Thema Antisemitismus noch bieten lassen?«, fragt Schreiner, nachdem die Präsidentin der TU Berlin, Geraldine Rauch, bereits unter erheblichen Druck geriet, da sie antiisraelische und antisemitische Posts mit »Gefällt mir«- Markierungen versehen hatte.

Reaktion aus Wuppertal

Die Hochschule in Wuppertal reagierte am späten Nachmittag: »Frau Prof. Bühler-Niederberger spricht nicht für die Bergische Universität und auch nicht im Rahmen einer aktiven Professur«, erklärte die Presseabteilung des Bildungsinstituts auf Anfrage. »Sie ist seit Anfang 2019 im Ruhestand und auch ihre Seniorprofessur ist beendet.«

Die Uni könne Frau Bühler-Niederbergers private Kommunikation auf Social Media nicht steuern. Die Universitätsleitung bedauere zutiefst, dass eine Verbindung zwischen derartigen Kommentaren und der Bergischen Universität suggeriert werde.

Gerade heute biete die Bergische Universität mit der Podiums-Veranstaltung »(K)ein Problem mit Antisemitismus? Impulse aus der Wissenschaft im Austausch mit gesellschaftlichen Wirklichkeiten« einen wissenschaftlichen Diskursbeitrag. »Sie positioniert sich auch damit sehr klar gegen jegliche Art von Antisemitismus.«

Eine Sprecherin schrieb der Jüdischen Allgemeinen, die Universitätsleitung stehe mit der Professorin in Kontakt. Juristische Prüfungen laufen demnach. Die Webseite, auf der Doris Bühler-Niederberger noch als Senior-Professorin gelistet ist, soll nun aktualisiert werden.

Washington D.C.

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