Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) ist bei einem Vortrag in Polen mit lautem Protest »propalästinensischer« Studenten empfangen worden. Kurz nach dem Beginn seiner Rede in einem Hörsaal der juristischen Fakultät der Universität Warschau standen am Dienstag etwa ein Dutzend Studierende auf und entrollten Plakate. Darauf kritisierten sie das israelische Vorgehen gegen den palästinensischen Terror.
Der Krieg hatte mit dem terroristischen Überfall der Hamas in Israel am 7. Oktober begonnen. 1200 Menschen wurden an diesem Tag in Israel ermordet, 250 als Geiseln genommen und viele verletzt und vergewaltigt.
Die Protestierer trugen Plakate mit Aufschriften wie »Wir verlangen einen dauerhaften Waffenstillstand, um das Leben von Zivilisten zu retten« und solche, die auch die Bundesrepublik kritisierten: »Beendet Deutschlands bedingungslose Unterstützung für die israelische Regierung«.
Buschmann wies »Völkermord«-Vorwürfe der Studierenden gegen Israel zurück und forderte die Protestierenden auf, ihm zuzuhören. Diese riefen weiter durcheinander und verließen schließlich den Saal.
Einer von ihnen sagte über den Gast aus Deutschland, der in seinem Vortrag über die Freiheitsliebe der Polen sprach: »Er verdient es nicht, überhaupt hier zu stehen.« Anschließend konnte Buschmann seinen Vortrag fortsetzen. dpa/ja