Israelische Sportjournalisten berichten von zahlreichen Anfeindungen bei der Fußball-WM in Katar. »Wir spüren Hass, sind von Feindseligkeit umgeben und nicht erwünscht«, schrieben zwei Reporter der israelischen Zeitung »Jediot Achronot« am Sonntag.
»Auf den Straßen folgten uns Palästinenser, Iraner, Katarer, Marokkaner, Jordanier, Syrier, Ägypter und Libanesen, die uns hasserfüllt anstarrten.«
Andere israelische Journalisten schilderten auf sozialen Medien ähnliche Erfahrungen. In einem Video ist etwa zu sehen, wie Moav Vardi vom Kan-Sender von einem wütenden Fan angeschrien wird, der sagt: »Es gibt kein Israel, sondern Palästina. Sie sind hier nicht willkommen, dies ist Katar, das ist unser Land.«
Ohad Chemo vom israelischen Channel 12 sagte, Israel habe in den letzten Jahren zwar Vereinbarungen mit vier arabischen Staaten - den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain, Marokko und dem Sudan - geschlossen. Von vielen Menschen auf der Straße werde dies jedoch nicht unterstützt, »und vielen von ihnen gefällt unsere Anwesenheit hier nicht«.
Sie werde offenbar als Anzeichen einer Normalisierung der Beziehungen gedeutet, die man ablehne. Chemo wurde unter anderem von einem offenbar iranischen Fan aggressiv angegangen.
Ein positiveres Video hatte zuletzt einen israelischen TV-Reporter gezeigt, der von feiernden iranischen Fans umringt war. Auch israelische Fans berichteten von einer freundlichen Aufnahme in Katar.
Trotz der schwierigen politischen Beziehungen zwischen Katar und Israel sind auch Tausende israelische Fußball-Fans zur WM in das Emirat gereist. Vor einer Woche war der erste direkte Charterflug von Israel in das Emirat gestartet. Israel und Katar unterhalten keine diplomatischen Beziehungen.
Das Emirat unterstützt auch islamistischen Terrororganisationen, die mit Israel verfeindet sind. Dem israelischen Außenministerium zufolge sollen mit einer Vereinbarung während der WM jedoch konsularische Dienstleistungen auch für Israelis ermöglicht werden.
Israel hatte 1996 eine Handelsvertretung in Katar eröffnet, die später von dem Emirat aber wieder geschlossen wurde.