Ruangrupa-Gastprofessoren

»Wir sind keine Antisemiten«

Ruangrupa-Mitglieder Reza Afisina (l) und Iswanto Hartono Foto: picture alliance/dpa

Nach den Protesten gegen ihre Gastprofessuren an der Hochschule für bildende Künste (HFBK) in Hamburg haben die beiden documenta-Kuratoren Reza Afisina und Iswanto Hartono den Vorwurf des Antisemitismus zurückgewiesen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

«Wir sind keine Antisemiten. Wir sind keine Feinde des Staates Israel», erklärten sie vor ihrer ersten Veranstaltung an der Hochschule, wie das «Hamburger Abendblatt» am Freitag berichtete. «Hätten wir antisemitische Motive, wären wir nicht ausgewählt worden, die documenta fifteen zu kuratieren, und wir wären auch nicht von der Hochschule eingeladen worden, hier zu lehren», sagte Hartono der Zeitung.

Aufgabe Zugleich zeigten sich die beiden Gastprofessoren unglücklich über die abgebrochene Semestereröffnung am Mittwoch. «Mit Blick auf die Ereignisse am Mittwoch muss ich sagen, dass wir traurig sind, auf diese respektlose Weise empfangen zu werden», sagte Afisina. An der Hochschule wollen die beiden Künstler einen offenen Dialog anbieten, um auch die Ereignisse der documenta einzuordnen. «Antisemitismus ist kein deutsches Problem, sondern eins der ganzen Welt. Unsere Aufgabe ist es, zu gucken, welchen Beitrag zeitgenössische Kunst leisten kann», sagte Afisina.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die Semestereröffnung war angesichts der Proteste abgebrochen worden. «Antisemitismus ist keine Meinung» hatten etwa 10 der mehr als 300 Anwesenden in der voll besetzten Aula skandiert. Die Demonstranten hielten eine israelische Flagge und ein Porträt des ehemaligen israelischen Premiers David Ben-Gurion hoch.

BDS Afisina und Hartono sind Mitglieder des indonesischen documenta-Kuratorenkollektivs Ruangrupa. Die 15. Ausgabe der documenta hatte im Schatten immer neuer Antisemitismus-Vorfälle gestanden. Schon zu Jahresbeginn waren erste Stimmen laut geworden, die Ruangrupa und einigen eingeladenen Künstlern eine Nähe zur in Zielen und Handlungen antisemitischen Boykottbewegung BDS vorwarfen. Jüdische Künstler aus Israel wurden bewusst erst gar nicht zur documenta eingeladen.

An den Gastprofessuren für Afisina und Hartono hatten auch Hamburgs Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) und die jüdische Gemeinde Kritik geübt. Hochschulen müssten Orte der kritischen Diskussion sein. «Aber die Wissenschaftsfreiheit kann und darf niemals Freibrief für antisemitisches Gedankengut sein», erklärte Fegebank.  dpa/ja

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

München

Bayerns Ministerpräsident Söder übt scharfe Kritik am Haftbefehl gegen Israels Premier Netanjahu

»Das Gericht hat sich massiv selbst beschädigt«, betont der CSU-Politiker - und gab eine klare Antwort auf die Frage, ob Netanjahu auf deutschem Boden verhaftet werden sollte

 24.11.2024

Gemeinden

Blick auf ein besonderes Jahr

Die Ratsversammlung des Zentralrats der Juden tagte in München. Für große Begeisterung im Saal sorgte die Rede des Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder

von Katrin Richter  24.11.2024

Vereinte Arabische Emirate

Chabad-Rabbiner in Dubai vermisst

Berichten zufolge könnte der Rabbiner durch den Iran entführt oder ermordet worden sein

 24.11.2024

Kriminalität

»Schwachkopf«-Post zu Habeck: Jetzt melden sich die Ermittler zu Wort

Ein Mann soll Wirtschaftsminister Habeck im Netz beleidigt haben. Dass dann die Polizei zu Besuch kam, sorgte nicht nur im Umfeld des Vizekanzlers für Verwunderung. Die Ermittler liefern Erklärungen

von Frederick Mersi  22.11.2024

Antisemitismus

Polizei sucht nach Tatverdächtigem vom Holocaust-Mahnmal

Der Mann soll einen volksverhetzenden Text in das dortige Gästebuch geschrieben haben

 22.11.2024

Debatte

Theologen werfen Papst einseitige Sicht auf Nahost-Konflikt vor

Ein Schreiben von Papst Franziskus zum Nahost-Krieg enthalte einen »blinden Fleck im Denken«

 22.11.2024

Debatte

CDU-Ministerpräsident verurteilt Haftbefehl gegen Netanjahu

»Völlig ausgeschlossen, dass ein demokratisch gewählter Ministerpräsident aus Israel auf deutschem Boden verhaftet wird, weil er sein Land gegen Terroristen verteidigt«

 22.11.2024

CDU/CSU

Unionspolitiker: Verhaftung von Netanjahu auf deutschem Boden »unvorstellbar«

Die größte Oppositionsfraktion kritisiert die fehlende Haltung der Bundesregierung

 22.11.2024

Den Haag

Der Bankrott des Internationalen Strafgerichtshofs

Dem ICC und Chefankläger Karim Khan sind im politischen und juristischen Kampf gegen Israel jedes Mittel recht - selbst wenn es unrecht ist. Ein Kommentar

von Daniel Neumann  22.11.2024