In Frankfurt am Main findet an diesem Wochenende die zweite Deutsch-Israelische Studierendenkonferenz statt. Das Ziel der Tagung ist die Vertiefung der Freundschaft zwischen Israel und Deutschland sowie eine stärkere Vernetzung von Studierenden und jungen Erwachsenen beider Länder.
Organisiert wird die Konferenz von der »National Union of Israeli Students« (NUIS), der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD), dem Verband Jüdischer Studierender in Hessen (VJSH), dem »freien zusammenschluss von student*Innenschaften« (fzs) sowie dem Jungen Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (JuFo DIG). Die Räume werden von der Goethe-Universität Frankfurt gestellt.
Zusammenarbeit Mit mehreren Grußworten wurde die Tagung am Samstagabend eröffnet. Die Vorsitzende des VJSH, Tatiana Kvetnaya, richtete sich an die Anwesenden mit den Worten: »Wir sind vereint in unserem Ziel, für eine Welt zu kämpfen, in der wir als jüdische Menschen und alle anderen Menschen unabhängig und ohne Angst leben können.«
»Veranstaltungen wie diese sind ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Antisemitismus.«
Hanna Veiler, Vorstandsmitglied der JSUD
Hanna Veiler, Vorstandsmitglied der JSUD, sagte in ihrem Beitrag, »Veranstaltungen wie diese sind ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Antisemitismus«. Ein wichtiger Aspekt der Konferenz sei auch, »neue Bekanntschaften zu schließen«.
Der Vorsitzende des JuFo DIG, Constantin Ganß, nannte die deutsch-israelische Freundschaft »ein Privileg, das wir, die neue Generation, mit Leben füllen müssen«. Das gelte besonders in einer Zeit, »in der die letzten Holocaust-Überlebenden sterben und der Antisemitismus wieder auflebt«.
Matthias Konrad, Vorstandsmitglied beim fzs, sprach von dem Ereignis als einem »Symbol für die Freundschaft und Partnerschaft zwischen unseren beiden Ländern«. Die Teilnehmenden bildeten ein einzigartiges »Bündnis von Jugendorganisationen«, das sich »hinter Israel und gegen Antisemitismus« stelle.
Im Namen der israelischen Delegation, die mit etwa 50 Personen nach Deutschland angereist ist, sagte Shir Horowitz, Referentin für Sozialpolitik bei der NUIS, sie fühlten sich »geehrt hier zu sein«. Sie wünsche sich, dass die Teilnehmenden gemeinsam an einer Vertiefung der »Zusammenarbeit zwischen Israel und Deutschland« arbeiten. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion sagte sie: »Wir sind die Zukunft und wir können sie so viel besser machen.«
Gestaltung Die beiden Schirmherren der Konferenz, Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, richteten sich jeweils in einer Videobotschaft an die Teilnehmenden. Özdemir nannte die Konferenz ein »besonders wichtiges« Projekt, da gerade jungen Menschen eine entscheidende Rolle in der Gestaltung der deutsch-israelischen Beziehung zukomme. »Ihr seid die Zukunft«, sprach der Minister zu den anwesenden Studierenden.
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir nannte die Konferenz ein »besonders wichtiges« Projekt für die deutsch-israelischen Beziehungen.
Auch Prosor beschwor die besondere Verantwortung der jungen Generation. Es sei an ihnen, »sicherzustellen, dass die Beziehungen zwischen Israel und Deutschland in den kommenden Jahren gedeihen, weiter ausgebaut und vertieft werden«.
Auf der Tagung, die am späten Sonntagnachmittag endet, werden mehrere Vorträge gehalten. Bisher sprachen Hillel Neuer, Geschäftsführer der NGO »UN Watch«, über israelbezogenen Antisemitismus, und der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck, über die religiöse Toleranz in Israel, von der Deutschland viel lernen könne. Zudem können die Teilnehmenden der Konferenz aus einer Reihe an Workshops, etwa über das israelische Bildungssystem oder zu den neuesten Ergebnissen der Antisemitismusforschung, auswählen.
Resolution Der Konferenz in Frankfurt war die Formulierung und Verabschiedung einer gemeinsamen Resolution vorangegangen. In dem Text, der zuerst Ende September in Jerusalem präsentiert wurde, wird unter anderem ein konsequentes Vorgehen gegen alle Formen des Antisemitismus, ein besserer Austausch zwischen Studierenden aus beiden Ländern sowie ein Ende der universitären Kooperationen zwischen Deutschland und dem Iran gefordert. Neben den an der Konferenz beteiligten Akteuren unterschrieben auch die Studierendenorganisationen von CDU, FDP, SPD und den Grünen die Resolution.