Grundsätzlich befürworte ich eine Impfung für ältere Kinder und Jugendliche, wie sie auch in den USA und Israel schon Praxis ist. Eine kürzlich veröffentlichte Studie sowie die Erfahrung aus anderen Ländern belegen die Sicherheit und Wirksamkeit.
Infektionen bei Kindern und Jugendlichen wurden in der Vergangenheit oft heruntergespielt. Sie treten in ähnlicher Häufigkeit wie bei Erwachsenen auf, verlaufen jedoch meist milder. Dennoch gibt es selten auch schwere Infektionen und sogar tödliche Verläufe. Die Krankenhausaufenthalte bei Covid-19 sind immerhin dreimal so häufig wie bei Influenza.
leidtragende Mit einer Impfung gegen Covid-19 könnte man Kinder und Jugendliche schützen und ihnen wieder ein normales Leben ermöglichen. Gerade die jungen Menschen waren Leidtragende der Pandemie und wurden in ihrer psychischen und sozialen Entwicklung beeinträchtigt.
Leider kommt die Zulassung des Impfstoffs für junge Menschen in einer Zeit, in der er weiterhin Mangelware ist und viele chronisch kranke Erwachsene noch nicht geimpft sind.
Leider kommt die Zulassung des Impfstoffs für junge Menschen in einer Zeit, in der er weiterhin Mangelware ist und viele chronisch kranke Erwachsene noch nicht geimpft sind. Die Konkurrenz um den knappen Impfstoff wird weiter verschärft. Hinzu kommt, dass viele Eltern Sturm gegen die Impfung von Kindern laufen. Die Stiko als oberste Instanz empfiehlt die Impfung nur für vorerkrankte Kinder.
vertrauen Daher ist ein behutsames Vorgehen zu empfehlen. In erster Linie sollten zunächst Kinder mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen geimpft werden. Wenn mehr Impfstoff vorhanden ist, sollte man jedoch allen Kindern und Jugendlichen ein Impfangebot machen. Eltern und Kinder sollten das Für und Wider mit ihrem Kinderarzt besprechen. Einen Gruppenzwang sollte es nicht geben. Aber für Vertrauen in die Impfung muss weiterhin geworben werden.
Impfungen retten Leben und haben zur Ausrottung vieler schwerer Krankheiten beigetragen. Unsere Kinder haben das Recht auf ein normales Leben und eine kindgerechte Entfaltung!
Die Autorin ist Hausärztin in Düsseldorf.