Berlin

»Wer schweigt, stimmt zu«

In Erinnerung an die wechselvolle Geschichte seines Dienstgebäudes in Berlin zeigt das Bundesfinanzministerium bis Sonntag die Porträts von 75 Überlebenden des Holocaust. Anlass ist der Tag des offenen Denkmals.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Zugleich würdigt das Ministerium mit der Sondermarke »70 Jahre Yad Vashem« die zentrale Gedenkstätte des Staates Israel für die von den Nationalsozialisten ermordeten europäischen Juden.

Die Sondermarke »70 Jahre Yad Vashem« wurde jüngst veröffentlicht.

Finanzminister Christian Lindner (FDP) mahnte bei der Eröffnung an, die Erinnerungen und die Geschichten von Holocaust-Opfern lebendig zu halten. »In Europa beobachten wir in vielen Ländern einen besorgniserregenden Trend, den Rechtsstaat zu schwächen, die Demokratie in Frage zu stellen und Menschen wegen ihres Glaubens oder ihrer Herkunft zu attackieren.«

Jüdinnen und Juden erlebten immer noch im Alltag Anfeindungen. »Dem können wir uns nicht laut genug entgegenstellen. Wer schweigt, stimmt zu.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Das heutige Dienstgebäude des Bundesfinanzministeriums an der Wilhelmstraße war zur NS-Zeit der Sitz des Reichsluftfahrtministers Hermann Göring. Nach der Pogromnacht 1938 wurde dort bei einer Konferenz über die weitere Entrechtung der deutschen Juden beraten.

Der Fotograf Martin Schoeller hatte die Porträtserie »Survivors. Faces of Life after the Holocaust« 2020 in Zusammenarbeit mit Yad Vashem zum 75. Jahrestag der Befreiung des deutschen Vernichtungslagers Auschwitz veröffentlicht.

»Juden erleben immer noch im Alltag Anfeindungen. Dem können wir uns nicht laut genug entgegenstellen. Wer schweigt, stimmt zu.«

Finanzminister Christian Lindner (FDP)

Auf seiner Webseite erinnert der 1968 in München geborene Künstler an die Schuldgefühle seiner Generation in Erinnerung an die grauenhaften NS-Verbrechen. Die Arbeit mit den Überlebenden habe ihn bewegt und verändert, schreibt Schoeller.

Seine großformatigen Porträts sind bis 10. September im Innenhof des Ministeriums zu sehen. Die Sondermarke »70 Jahre Yad Vashem« im Wert von 85 Cent wurde im August veröffentlicht.

Die Gedenkstätte war 1953 vom israelischen Parlament gegründet worden. Ihr Auftrag ist, das Andenken an die sechs Millionen während der NS-Zeit ermordeten Juden wach zu halten. ja

Lesen Sie mehr dazu in unserer nächsten Printausgabe.

Karlsruhe/Aarhus

Erneut Festnahme wegen mutmaßlicher Terrorpläne gegen jüdische Ziele

In Dänemark wurde ein Afghane festgenommen, der nach Erkenntnissen des deutschen Generalbundesanwalts Waffen und Sprengstoff für Anschläge auf Einrichtungen in Deutschland beschaffen sollte

 06.11.2025

Hanau

Hakenkreuze aus Menschenblut auf Autos geschmiert

Schauerliche Entdeckung im Hanauer Stadtteil Lamboy: Das Nazi-Symbol wurde auf Autos, Briefkästen und Hauswänden entdeckt. Die Polizei bittet die Bevölkerung um Hinweise

 06.11.2025

Fördergeld-Affäre

Ex-Kultursenator Joe Chialo droht Untersuchungsausschuss

Der Berliner CDU-Politiker soll auf Druck von Parteikollegen mehrere Millionen Euro für Projekte gegen Antisemitismus vergeben haben, ohne rechtliche Vorgaben einzuhalten

 06.11.2025

Ehrung

»Wir Nichtjuden sind in der Pflicht«

Am Mittwochabend wurde Karoline Preisler mit dem Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet. Wir dokumentieren ihre Dankesrede

 05.11.2025

Laudatio

»Wie hält man so etwas aus?«

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner hielt die Laudatio auf Karoline Preisler anlässlich der Verleihung des Paul-Spiegel-Preises in Berlin. Eine Dokumentation

von Julia Klöckner  05.11.2025

Thüringen

Universität Jena berät über Umgang mit israelischen Partnern

Jenaer Professoren wollen die Kooperationen ihrer Hochschule mit israelischen Partnern prüfen lassen, die Verbindungen zur israelischen Armee haben könnten. Das Netzwerk Jüdischer Hochschullehrender mahnt, Wissenschaft dürfe kein Ort für Ausgrenzung werden

von Matthias Thüsing  05.11.2025

Prozesse

Berliner Verwaltungsgericht verhandelt Waffenlieferungen an Israel

Zwei unterschiedliche Klagen im Zusammenhang mit Waffenlieferungen an Israel beschäftigen am 12. November das Berliner Verwaltungsgericht. Unter anderem geht es um mehrere Tausend Panzerabwehrwaffen

 05.11.2025

Berlin

Davidstern-Gemälde an East Side Gallery beschmiert

Ein Gemälde an der bekannten East Side Gallery ist Ziel einer antisemitischen Schmiererei geworden. Der Tatverdächtige konnte gefasst werden. Bei der Begehung seines Wohnhauses fand die Polizei mehrere Hakenkreuze

 05.11.2025

Islamismus

Dobrindt: Muslim Interaktiv spaltet die Gesellschaft

Der Innenminister hat die Organisation, die sich gezielt an junge Menschen richtet, verboten. Jetzt erklärt er warum

 05.11.2025