Meinung

Wenn der Sigmar mit dem Mahmud ...

Sozialdemokrat müsste man sein. Dann hätte man nicht nur einen gut verdienenden Kanzlerkandidaten, sondern auch eine »auf gemeinsamen Zielen« beruhende »strategische Partnerschaft« mit der Al Fatah. Die wurde im März des Jahres besiegelt und soll nun fortgesetzt werden, wie SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles und der stellvertretende Vorsitzende der Kommission für internationale Beziehungen der Fatah, Husam Zomlot, bei einem Gespräch in Berlin vorige Woche vereinbart haben.

Das ist schön. Und passt auch gut. Schließlich haben die strategischen Partner neben den gemeinsamen Zielen auch sonst vieles gemeinsam. Beide haben ihre besten Zeiten lange hinter sich und liegen seit Jahren ziemlich darnieder. Charismatische Führungsfiguren wie Willy Brandt und Jassir Arafat konnten bis heute nicht ersetzt werden. Und die Konkurrenz (Grüne hier, Hamas da) macht SPD wie Fatah schwer zu schaffen. In solch schweren Zeiten muss man einander trösten und stützen.

pali-feudel Davon kann vor allem die in letzter Zeit etwas fantasielos gewordene deutsche Sozialdemokratie profitieren. Ihr nahöstlicher Partner bringt in die Beziehung viel Erfahrung mit unkonventionellen Politikansätzen ein. Nach dem Vorbild der Fatah-eigenen »Al-Aksa-Märtyrerbrigaden« könnte die Berliner Parteizentrale zum Beispiel Terrorkommandos (»Godesberg-Kampfgruppen«) in feindliches Territorium (Bayern, Münsterland) einschleusen, um in den schwarzen Hochburgen den Kampf für soziale Gerechtigkeit zu forcieren. Abgewählte SPD-Abgeordnete sollten ein Rückkehrrecht in den Reichstag für sich und ihre Nachkommen geltend machen. Um die Jugend zu erreichen, müsste nach dem Vorbild des modischen Pali-Feudels das rote Falken-Halstuch popularisiert werden.

Nachahmenswert ist auch der Fatah-Brauch, sich neben dem zivilen einen Kriegsnamen zuzulegen. So wie Mahmud Abbas unter seinen Kampfgenossen Abu Mazen heißt, würde man in Zukunft in der Tagesschau Neues von Abu Kilo (Sigmar Gabriel), Abu Dröge (Frank-Walter Steinmeier) und, nicht zu vergessen, Umm Funktionärskörper (Andrea Nahles) melden. Leider ist der für manche SPD-Strategen perfekt passende Name Abu Simbel bereits vergeben. So heißt schon eine Tempelanlage in Ägypten.

Kommentar

Warum bejubelt ihr den Terror, statt euch über Frieden zu freuen?

Philipp Peyman Engel wundert sich, warum ausgerechnet am Abend der Verkündigung der Waffenruhe Menschen in Berlin die Vernichtung Israels fordern

von Philipp Peyman Engel  16.01.2025

Düsseldorf

Jüdische Zukunft: Panel-Diskussion mit Charlotte Knobloch

Auf dem Podium sitzen auch Philipp Peyman Engel, Hetty Berg und Armin Nassehi

 16.01.2025

Meinung

Die Kürzung der Fördermittel für antizionistische Vereine ist richtig

Unterstützung für Menschenrechtsorganisationen darf nicht bedeuten, dass man am Ende Hass und Hetze unterstützt

von Olga Deutsch  16.01.2025

Berlin

Baerbock bewegt von Abkommen über Waffenruhe

Sichtlich berührt zeigt sich die scheidende Außenministerin. Für das, was nun kommen soll, bietet sie Unterstützung an

 16.01.2025

Reaktionen auf das Abkommen

»Ein Gefühl der Freude in den Adern des jüdischen Volkes«

Politiker und jüdische Organisationen weltweit haben mit Freude auf das Abkommen zur Freilassung der Geiseln reagiert – Donald Trump lobte sich selbst

 15.01.2025

Gazakrieg

Scholz: Waffenruhe Chance für dauerhaftes Kriegsende

Der Bundeskanzler reagiert erleichtert auf eine Einigung über einen Geisel-Deal zwischen Israel und der Hamas

 15.01.2025

Berlin

Berichte über Gaza-Deal: Jubel und Festnahmen in Neukölln

Israel und die Hamas haben nach Medienberichten eine Vereinbarung erzielt. Prompt zieht das auch Menschen in Berlin-Neukölln auf die Straße

 15.01.2025 Aktualisiert

Nahost

Trump über Geiseln: »Sie werden in Kürze freigelassen«

Der künftige US-Präsident Donald Trump äußert sich zum Abkommen zwischen Israel und der Hamas

 15.01.2025

Nahost

Israel und Hamas einigen sich auf Geisel-Deal und Feuerpause

Die Hintergründe

 16.01.2025 Aktualisiert