Ein 49-jähriger Franzose, der wegen seiner Kippa als Jude zu erkennen war, ist am Samstagmorgen gegen 5.30 Uhr nahe des Fährbahnhofs Puttgarden auf der Ostseeinsel Fehmarn überfallen und ausgeraubt worden.
Als Tatverdächtige nahm die Polizei kurze Zeit später zwei Männer fest. Es handelt sich dabei um einen 30- und einen 19-jährigen Flüchtling aus Syrien beziehungsweise Afghanistan. Die gestohlenen Gegenstände wurden bei den Männern jedoch nicht gefunden.
fährbahnhof Wie die Polizei Lübeck der Jüdischen Allgemeinen mitteilte, wurden alle Beteiligten – die zwei Verdächtigen und das Opfer – vernommen.
Nach bisherigem Kenntnisstand hielt sich der Geschädigte im Wartebereich des Fährbahnhofs auf. Er kam aus Dänemark und war auf der Weiterreise nach Monaco, wo er lebt und wohin er auch nach der Tat fuhr.
Die zwei Tatverdächigen sollen ihn bedrängt und auf Arabisch als »Ehud«, als Juden, beschimpft haben. Er sei, heißt es, zu Boden geworfen worden und man habe ihm auf die Hand getreten. Eine Tasche, die Bargeld, seine EC-Karte, ein Bahnticket und sein Mobiltelefon enthielt, sei gestohlen worden.
Die tatverdächtigen Flüchtlinge hatten wohl ursprünglich geplant, am Tag zuvor nach Skandinavien zu reisen. An der dänischen Grenze waren sie allerdings abgewiesen worden, da sie keine Ausweispapiere bei sich führten.
Danach sollten die beiden Männer nach Neumünster weiterreisen, zu einer Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge. Gegen die beiden Männer wurde Haftbefehl erlassen, die Untersuchungshaft wurde aber mit der Auflage, sich polizeilich zu melden, außer Kraft gesetzt.