Verfassungsschutz

Warnung vor KI-generierten antisemitischen Bildern

Bundesamt für Verfassungsschutz Foto: picture alliance/dpa

In seinem aktualisierten Lagebild Antisemitismus in Deutschland warnt das Bundesamt für Verfassungsschutz vor von Künstlicher Intelligenz (KI) generierten judenfeindlichen Bildern. Sie stellten eine neue Entwicklung vor allem in der rechtsextremistischen Szene dar, heißt es in dem am Montag veröffentlichten Bericht.

Die Bilder hätten das Potenzial, viele Menschen anzusprechen, weil sie modern und attraktiv wirkten. Der problematische Charakter der Bilder und die zielgerichtete Manipulation offenbarten sich nicht immer auf den ersten Blick, heißt es im Bericht weiter. Das Lagebild kommt zu dem Schluss, dass insgesamt der digitale Raum für die Verbreitung antisemitischer Vorstellungen in den vergangenen Jahren immer bedeutsamer geworden sei.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte 2020 erstmals ein Lagebild Antisemitismus veröffentlicht. Bei dem am Montag veröffentlichten Bericht handelt es sich um eine Fortschreibung, die die Entwicklung judenfeindlicher Straftaten und Propaganda in allen Extremismusformen nachzeichnet.

Die Zahl antisemitischer Taten ist während dieser Zeit weiter gestiegen. 2023 hatte sie sich nach der jüngst vorgestellten Statistik des Bundeskriminalamts auf 5.164 gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt (2022: 2.641). Für die zunehmende Sichtbarkeit von Antisemitismus sieht das Lagebild zwei Ursachen: die während der Corona-Pandemie verbreiteten Verschwörungsmythen als auch die Eskalation des Nahost-Konflikts, der von »Extremisten aller Art« für die eigene Agenda genutzt werde.

Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang erklärte, die aktuellen Zahlen »sollten uns alle beunruhigen«. »Das Gefahrenpotenzial für Menschen und Einrichtungen jüdischen Glaubens in Deutschland ist drastisch gestiegen«, sagte er. Dem müsse vonseiten der ganzen Gesellschaft entgegengewirkt werden.

Judenfeindliche Straftaten müssten mit aller rechtsstaatlichen Härte verfolgt werden, erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). »Die Spirale, dass Eskalationen im Nahen Osten zu noch mehr widerwärtigem Judenhass bei uns führen, müssen wir durchbrechen«, sagte Faeser. epd

Bundestagswahl

Yad-Vashem-Leiter: Regierungsbeteiligung der AfD wäre Schande für Deutschland

Das beste Mittel gegen die AfD sei Bildung

 24.01.2025

Essay

Jede einzelne Geisel, die nach Hause zurückkehrt, steht für unser aller Überleben

Das Versprechen »Sicherheit« konnte Israel am 7. Oktober nicht halten. Umso wichtiger ist nun das Versprechen »Nie wieder wehrlos«

von Esther Schapira  24.01.2025

USA

Nach Hitlergruß-ähnlicher Geste: Musk legt mit Nazi-Wortspiel noch mal nach

Die Menschenrechtsorganisation Anti-Defamation League reagiert mit klaren Worten

 23.01.2025

Auschwitz-Gedenken

Kanzler Scholz: Ausgrenzung von Juden heute ist empörend und beschämend

Vor 80 Jahren wurden das KZ Auschwitz befreit. Bundeskanzler Scholz nutzt den Anlass, Antisemitismus zu verurteilen. Jeder einzelne sei aufgefordert, gegen judenfeindliche Handlungen anzugehen

von Birgit Wilke  23.01.2025

Meinung

Kennen Sie Abed Hassan?

Medien feiern den Berliner als »deutsche Stimme aus Gaza«, dass er den Terror der Hamas verharmlost, scheint sie nicht zu stören

von Susanne Stephan  23.01.2025 Aktualisiert

Washington D.C.

Trump-Gesandter sieht Nahen Osten am »Wendepunkt«

Der Nahost-Gesandte des neuen Präsidenten betrachtet die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas als »unglaubliche Chance für die Region« und finanziellen Profit. Wird ein historisches Abkommen nun erweitert?

 23.01.2025

Berlin

Klein: Migranten müssen unser Verhältnis zu Israel begreifen

Der Bundesbeauftragte für den Kampf gegen Antisemitismus spricht über Erinnerungskultur in der Migrationsgesellschaft und den Krieg in Gaza

 23.01.2025

Umfrage

Jeder zehnte junge Erwachsene hat den Begriff Holocaust noch nie gehört

80 Jahre nach der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz wird die Aufklärung über die Schoa noch komplizierter. Eine Umfrage der Jewish Claims Conference zeigt Wissenslücken und eine große Sorge

 23.01.2025

Berlin

Weidel, Wagenknecht und ihr Hitler-Streit im TV 

BSW-Chefin Wagenknecht und AfD-Chefin Weidel treffen erneut im Fernsehstudio aufeinander – und schenken sich dieses Mal nichts. Es wird dabei ziemlich persönlich

von Jörg Ratzsch  22.01.2025