Einspruch

Wann, wenn nicht jetzt?

Hinterlasse keine Spuren, vor allem keinen CO2-Fußabdruck! Vielleicht klingt das angesichts der Hohen Feiertage befremdlich. Doch genau besehen, liegen die Diskussionen um Klimawandel, Artensterben, Plastikmüll, die Forderung nach einer Agrarwende, Drosselung der ausufernden »Fleischproduktion« und Schutz der Tiere genau auf der Linie der Tora.

Umkehr Rosch Haschana ist eine Zeit der Rückschau, der Umkehr. Wir stellen uns die Frage, ob wir anderen gegenüber gerecht waren, ob Schäden behoben wurden, ob uns verziehen wurde. Dies erweitert den Blick: von den anderen Menschen hin zum Wohlergehen der Gemeinschaft, der Natur, der Tiere, ja, sogar des Klimas.

In immer rascherem Tempo hat der Mensch die Grenzen, die ihm gesetzt wurden, missachtet, die Erde verbraucht, Rohstoffe entnommen, verseuchte Böden zurückgelassen – und damit die Lebenswelten von Mensch und Tier zerstört. Neben der Umwelt wird durch »soziale Medien« die Seele des Menschen zerstört. Der CO2-Fußabdruck wird zur Metapher einer in Destruktivität erstarrten Gesellschaft.

»Unetane Tokef« Wann, wenn nicht zu Rosch Haschana, gilt es, die Grenzen, die sich dem Menschen entgegenstellen, ins Auge zu fassen? In dem Gebet »Unetane Tokef« heißt es, der Mensch sei »wie ein Tongefäß, das leicht zerbricht. Er ist wie das Gras, das schnell verdorrt, wie eine Blume, die bald verwelkt«.

Neben den Bedrohungen durch die neue Judenfeindlichkeit gilt es auch, den Blick auf die Gemeinschaft, den anderen, das Verhältnis zu Natur und Tierwelt zu richten. Mit kleinen Änderungen der Lebensweise kann jeder tagtäglich dazu beitragen, die Welt zu verbessern.

Dies ist eine Alternative zu den zerstörerischen Wirtschafts- und Konsumpraktiken. Die Kritik am CO2-Fußabdruck, der manchen als Inbegriff einer »Klimahysterie« erscheinen mag, steht mit der Tora durchaus in Einklang, besonders zu Rosch Haschana.

Die Autorin ist Publizistin, Psychologin und Tierrechtsethikerin.

Meinung

Der Internationale Strafgerichtshof und die Kampagne gegen Israel

Bei den Haftbefehlen gegen Netanjahu und Gallant geht es um Politik und nicht um Recht

von Volker Beck  21.11.2024

Berlin

Schuster Calls Arrest Warrant Against Netanyahu »Absurdity«

The President of the Central Council of Jews calls on the German government to oppose this decision

 21.11.2024

Internationaler Strafgerichtshof

Zentralrat der Juden nennt Haftbefehl gegen Netanjahu »Absurdität«

Josef Schuster fordert die Bundesregierung dazu auf, sich gegen diese Entscheidung zu stellen

 21.11.2024

Jerusalem

Israels Präsident verurteilt Haftbefehle gegen Netanjahu und Gallant

Zahlreiche Regierungs- und Oppositionspolitiker schließen sich der Kritik an

 21.11.2024 Aktualisiert

Den Haag

Haftbefehle gegen Netanjahu und Gallant erlassen

Der Internationale Strafgerichtshof hat am Donnerstag einem Antrag des Chefanklägers Karim Khan stattgegeben

von Michael Thaidigsmann  21.11.2024

Berlin

Touristengruppe an Bushaltestelle antisemitisch beleidigt

Der Staatsschutz ermittelt

 21.11.2024

Debatte

Darf man Israel kritisieren?

Eine Klarstellung

von Rafael Seligmann  21.11.2024

Medienberichte

Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck im Alter von 96 Jahren gestorben

In der rechtsextremen Szene wird sie bewundert

 21.11.2024 Aktualisiert

Washington D.C.

US-Senat gegen Blockade einiger Waffenlieferungen an Israel

Eine Gruppe von Demokraten scheitert mit ihrem Vorstoß

 21.11.2024