Studie

Wann war die AfD bei Abstimmungen wichtig?

Björn Höcke, AfD Thüringen (rechts) gratuliert 2020 dem Ministerpräsidenten für drei Tage, Thomas L. Kemmerich (FDP). Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

AfD-Voten bei Abstimmungen in Parlamenten haben bereits vor dem Unionsantrag für eine schärfere Migrationspolitik im Bundestag auf Länderebene für Aufsehen oder Empörung gesorgt.

Thüringen

Ein bekannter Fall ist das Agieren der AfD von Björn Höcke bei der Ministerpräsidentenwahl in Thüringen 2020. Damals stellte sie einen Kandidaten auf, den sie aber nicht wählte. Stattdessen lieferte sie Stimmen für die Wahl des FDP-Politikers Thomas Kemmerich, der die Wahl annahm. Nach öffentlichem Druck trat Kemmerich drei Tage später zurück. Thüringen stürzte damals in eine tiefe Regierungskrise. 

Auch in der Sachpolitik waren Stimmen der AfD in Thüringen auf Landesebene mehrmals entscheidend: 2023 setzte die CDU zum Beispiel als größte Oppositionsfraktion in Erfurt eine Senkung der Grunderwerbsteuer auf 5,0 Prozent zusammen mit FDP und AfD durch. Das Kabinett verständigte sich danach darauf, beim Thüringer Verfassungsgerichtshof Klage gegen diese Steuersenkung einzureichen. 

Lesen Sie auch

Wenige Monate später änderten FDP und CDU gemeinsam mit der AfD ein Thüringer Gesetz. Die drei Oppositionsparteien setzten im Landtag gegen die rot-rot-grüne Minderheitskoalition von Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) eine Änderung des Waldgesetzes durch. Das FDP-Gesetz soll den Bau von Windenergieanlagen in Thüringens Wäldern erschweren.

Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt überstimmten Linke und AfD 2020 bei der Frage der Übernahme von Kitabeiträgen durch das Land die Kenia-Koalition aus CDU, SPD und Grünen. Die wollte das eigentlich ablehnen, danach musste die Landesregierung für die Übernahme der Kosten einen Gesetzentwurf erarbeiten und in den Landtag einbringen. 

Das Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) kam in einer im vergangenen September veröffentlichten Untersuchung zum Abstimmungsverhalten in ostdeutschen Landkreisen und kreisfreien Städten zu dem Ergebnis, dass es dort Zusammenarbeit mit der AfD gibt - aber nicht im großen Stil. Untersucht wurden mehr als 2.400 Sitzungen der Parlamente von Mitte 2019 bis Mitte 2024 in allen ostdeutschen Bundesländern. Die AfD stellte demnach 2.348 Anträge und erhielt in rund 80 Prozent der Fälle keine Unterstützung. In rund 20 Prozent (484 Fälle) wurde nachgewiesen, dass inhaltlich mit der AfD kooperiert wurde. dpa

Diplomatie

Berichte: Trump-Brief im Iran angekommen

Ein von US-Präsident Donald Trump verfasster Brief wurde laut Medienberichten persönlich durch einen Vermittler in Teheran überreicht

 12.03.2025

Sachsen-Anhalt

Polizei verhindert möglichen Anschlag auf Synagoge Halle

Der Tatverdächtige soll bereits eine Waffe besorgt und im Internet mit seinem Plan geprahlt haben

 12.03.2025

Daniel Neumann

Darmstadt: Diesmal ließ die Kirche Taten folgen

Nach dem antisemitischen Eklat in der Michaelsgemeinde greift die Evangelische Landeskirche entschlossen durch. Das verdient Anerkennung

von Daniel Neumann  12.03.2025

Hessen

Bildungsstätte Anne Frank wehrt sich gegen AfD-Kritik

AfD fordert nun die Aberkennung der Gemeinnützigkeit

 12.03.2025

Sabine Brandes

Die stärksten Menschen der Welt

Die ehemaligen Geiseln Eli Sharabi und Yarden Bibas sind durch die Hölle gegangen. Kaum sind sie frei, setzen sie sich unermüdlich für die Rückkehr ihrer »Brüder und Schwestern« ein

von Sabine Brandes  12.03.2025

Hamburg

Prozess nach antisemitischer Attacke an Uni

Im vergangenen Jahr wurde eine Frau nach einer Veranstaltung zum Thema Judenhass angegriffen und verletzt. Nun steht die mutmaßliche Angreiferin vor Gericht

 12.03.2025

Gedenken

Oranienburg erinnert an Luftangriffe von 1945

Auch Gefangene des KZ Sachsenhausen und Zwangsarbeiter kamen bei den Angriffen um

 12.03.2025

USA

Regierung will mehr Terrorunterstützer abschieben

Außenminister Marco Rubio habe das Recht, Individuen auszuweisen, die gegen die Interessen der Vereinigten Staaten agierten, sagt Regierungssprecherin Karoline Leavitt

 12.03.2025

Thüringen

Rechtsextreme AfD zerrt Stephan Kramer vor Untersuchungsausschuss

Der Partei ist der Verfassungsschutzchef ein Dorn im Auge, weil sie in Thüringen als gesichert rechtsextremistisch gilt

 11.03.2025