Der Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage geht in diesem Jahr an die bundesweite Initiative »Omas gegen rechts«. Damit werden das Engagement älterer Menschen für Demokratie und Menschenrechte sowie der Mut der Aktivistinnen und Aktivisten gewürdigt, teilte der Zentralrat der Juden in Deutschland am Mittwoch in Berlin mit.
Wegen der Corona-Pandemie ist die Verleihung des mit 5000 Euro dotierten Preises allerdings erst für Frühsommer 2021 geplant.
LEBENSERFAHRUNG »Die ›Omas gegen rechts‹ bringen ihre Lebenserfahrung und ihre Zeit ein, um sich für unsere Demokratie zu engagieren. Sie setzen laut und deutlich ein Zeichen gegen den wachsenden Antisemitismus und Rassismus sowie gegen Frauenfeindlichkeit«, erklärte der Präsident des Zentralrats, Josef Schuster.
»Ihr Engagement ist vorbildlich und sollte in unserem Land stärker gewürdigt werden als bislang.«
Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland
Leider seien sie regelmäßig Anfeindungen ausgesetzt, ließen sich dadurch jedoch nicht einschüchtern, sagte Schuster. »Ihr Engagement ist vorbildlich und sollte in unserem Land stärker gewürdigt werden als bislang.«
ENGAGEMENT Durch die Corona-Pandemie sei die politische Arbeit zivilgesellschaftlicher Organisationen sehr erschwert. »Umso wichtiger ist es für unsere Demokratie, dass die Zivilgesellschaft andere Wege wie etwa über die Social Media nutzt, um unsere politische Kultur in dieser Krise zu pflegen. Genau jetzt brauchen wir solches Engagement wie das der ›Omas gegen rechts‹ «, betonte der Zentralratspräsident.
Auslöser für die Gründung der Initiative waren der wachsende Rechtspopulismus und Rechtsextremismus.
Die Initiative wurde nach eigenen Angaben 2018 in Deutschland nach dem Vorbild einer gleichnamigen österreichischen Initiative gegründet. Sie besteht aus rund 100 Regionalgruppen und beteiligt sich an Demonstrationen gegen Antisemitismus und Rassismus sowie für Toleranz und Menschenwürde.
Auslöser für die Gründung seien wachsender Rechtspopulismus und Rechtsextremismus gewesen.
ZIVILCOURAGE Der Zentralrat vergibt den Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage seit 2009 in Erinnerung an seinen früheren Präsidenten Paul Spiegel und dessen Engagement gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus sowie für eine starke Bürgergesellschaft.
2018 erhielt der evangelische Pastor Wilfried Manneke aus Unterlüß in Niedersachsendie die Auszeichnung. ja