Geschichtspreis

Die Träger der Obermayer Awards 2022 stehen fest

Die Preisverleihung findet im Berliner Abgeordnetenhaus statt. Foto: imago images/Joko

Für ihren Kampf gegen Vorurteile und die Bewahrung jüdischer Geschichte werden am 25. Januar in Berlin vier Vereine und vier Einzelpersonen mit den US-amerikanischen Obermayer Awards 2022 ausgezeichnet. Die Ehrung findet im Abgeordnetenhaus statt, wie das Berliner Landesparlament am Dienstag mitteilte. Übertragen wird sie ab 18.00 Uhr live im Internet auf den Websites des Abgeordnetenhauses und der Organisation »Widen the Circle«.

Die Obermayer Awards wurden im Jahr 2000 von dem US-Unternehmer Arthur S. Obermayer (1931-2016) und seiner Frau Judith H. Obermayer ins Leben gerufen. Die diesjährigen Obermayer-Preisträger seien »Vorbilder nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern, in denen man sich bemüht, ein Vermächtnis von brutalem Rassismus und Diskriminierung zu überwinden«, erklärte Joel Obermayer, Geschäftsführer von »Widen the Circle«, die die Awards verwaltet.

PREISTRÄGER Unter den Preisträgern ist der Erinnerungsort »Badehaus« in Wolfratshausen (Bayern). Er informiert über die Geschichte eines Lagers für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, in dem später auch jüdische Holocaust-Überlebende untergebracht waren. Geehrt wird zudem der pensionierte Lehrer Josef Wißkirchen aus Pulheim (Nordrhein-Westfalen). Er dokumentierte die Geschichte der früheren jüdischen Einwohnerinnen und Einwohner in rheinischen Städten wie Stommeln und Rommerskirchen.

Ausgezeichnet werden weiter Bubales und Shlomit Tripp (Berlin). Mit einem mobilen Puppentheater machen sie auch in arabischer und türkischer Sprache bundesweit jüdische Kultur, Traditionen und Feiertage bekannt, um Klischees und Vorurteilen entgegenzuwirken. Überdies geht der Preis an den Förderkreis für die Synagoge Laufersweiler (Rheinland-Pfalz) und seinen gegenwärtigen Vorsitzenden Christof Pies. Sie machten das ehemalige jüdische Gotteshaus zu einem Ort der Begegnung mit Vorträgen, Lesungen und Konzerten.

Der Verein Treibhaus in Döbeln (Sachsen) wird für sein Engagement gegen die rechtsradikalen Szene in der Stadt und für seine Projekte zur Erforschung der jüdischen Lokalgeschichte ausgezeichnet. Die Geschichtswerkstatt »zeitlupe« in Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern) wird für ihre Aufklärungsarbeit etwa über ein Außenlager des Konzentrationslagers Ravensbrück gewürdigt. kna

Meinung

Wenn deutsche Ex-Diplomaten alle antiisraelischen Register ziehen

Deutschland darf nicht länger schweigen? Eine Erwiderung von Daniel Neumann auf den vielsagenden »FAZ«-Gastbeitrag ehemaliger Botschafter

von Daniel Neumann  18.04.2025

Einspruch

Niemals vergessen!

Eva Umlauf will nicht hinnehmen, dass immer mehr Deutsche einen Schlussstrich unter die NS-Zeit ziehen möchten

von Eva Umlauf  18.04.2025

Meinung

Der verklärte Blick der Deutschen auf Israel

Hierzulande blenden viele Israels Vielfalt und seine Probleme gezielt aus. Das zeigt nicht zuletzt die Kontroverse um die Rede Omri Boehms in Buchenwald

von Zeev Avrahami  18.04.2025

Kommentar

Bis zuletzt wollte Mustafa A. aus Lahav Shapira einen Täter machen

Dem Täter tue es leid, dass sein Angriff »instrumentalisiert wird, um jüdischen Bürgern Angst einzuflößen«. Ein unverfrorener Satz

von Nils Kottmann  17.04.2025

Berlin

Drei Jahre Haft für Mustafa A.

Der Prozess gegen den Angreifer von Lahav Shapira ist am Donnerstag zu Ende gegangen. Das Amtsgericht Tiergarten ging von einem antisemitischen Motiv aus und sprach den Täter der gefährlichen Körperverletzung schuldig

 17.04.2025

Berlin

100 Strafverfahren nach Besetzung der Humboldt-Universität

Die Polizei ermittelt unter anderem wegen Hausfriedensbruch und Volksverhetzung. Während der Besetzung sollen Aktivisten mutmaßlich Urin aus einem Fenster geschüttet haben

 17.04.2025

Analyse

Kleinster gemeinsamer Nenner

Im Koalitionsvertrag von Union und SPD steht kaum Konkretes über Israel und den Kampf gegen Antisemitismus

von Michael Thaidigsmann  17.04.2025

Berlin

Weitere Zeugenvernehmungen im Prozess gegen Angreifer auf Lahav Shapira

Der Prozess gegen Mustafa A. am Amtsgericht Tiergarten geht weiter. Noch ist unklar, ob am heutigen Donnerstag das Urteil bereits gefällt wird

 17.04.2025

Sebnitz

»Keine Hakennasen«: Jobanzeige eines Dachdeckers sorgt für Empörung

Die Stadtverwaltung der sächsischen Kreisstadt hat gegen den Urheber einer Anzeige im Amtsblatt Strafantrag gestellt

 17.04.2025 Aktualisiert