In Detmold ist der frühere SS-Wachmann Reinhold Hanning am Freitag wegen Beihilfe zum Mord zu fünf Jahren Haft verurteilt worden.
Zentralratspräsident Josef Schuster sagte dazu: »Die jahrzehntelangen Versäumnisse der deutschen Justiz kann das Urteil gegen Reinhold Hanning nicht wiedergutmachen. Dennoch ist es zu begrüßen, dass Hanning zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt wurde.«
Überlebende Die Verurteilung des früheren SS-Mannes habe für die Opfer und ihre Angehörigen »eine hohe Bedeutung«. Den Zeugen, die im Prozess ausgesagt haben, gebühre »unser aller Dank«. »Sie haben große Strapazen auf sich genommen. Für die Überlebenden ist es enorm wichtig, dass eine Form der späten Gerechtigkeit versucht wird», sagte der Zentralratspräsident. Fast alle litten bis heute an den Folgen der Misshandlungen. »Kein Täter soll daher sagen können: Für mich ist es vorbei.«
»Unserer Gesellschaft führt der Prozess noch einmal vor Augen, zu was Menschen fähig sind und wohin Hetze gegen Minderheiten führen kann. Die gibt es nämlich heute wieder, und sie mündet oft genug in Gewalt. Für unseren Umgang mit der deutschen Vergangenheit hat damit der Prozess einen wichtigen Beitrag geleistet.« ja