Meinung

Vertrieben und verstrickt

Die Reihen lichten sich. Zwei Historiker und eine Publizistin sind bereits aus dem Beirat der Vertriebenenstiftung ausgetreten. Nun droht auch Salomon Korn, der Vizepräsident des Zentralrats der Juden, mit dem Rückzug. Er werde dem Beirat fernbleiben, wenn das Thema Vertreibung nicht in Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg und dem NS-Menschheitsverbrechen dargestellt wird. So zeichnet sich immer deutlicher ab: Die Stiftung, die die vornehme Vokabel »Versöhnung« im Namen führt, droht zu scheitern. Der »Kompromiss«, auf den sich Anfang Februar die Regierungskoalition und die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen (BdV), Erika Steinbach, geeinigt haben, scheint der ursprünglichen Idee den Todesstoß zu versetzen. Dass der BdV doppelt so viele Sitze im Beirat erhält wie zunächst geplant, verschiebt die Akzente über das erträgliche Maß hinaus. Eine Chance jedoch, das fragile Projekt zu retten, tut sich auf: Die Tatsache, dass die Ausstellungsfläche in dem geplanten Dokumentationszentrum um 1.000 Quadratmeter vergrößert werden soll, eröffnet dem BdV die Möglichkeit, Verstrickungen späterer Vertriebenenfunktionäre im Dritten Reich aufzuklären und zu dokumentieren. Dieses Kainsmal nicht länger zu verheimlichen, wäre ein erster Schritt auf dem Weg zur Versöhnung.

Berlin

Baerbock über Bibas-Familie: »Ihr Schmerz ist kaum zu ertragen«

Die Außenministerin kritisierte auch die Hamas dafür, die lebenden Geiseln vorzuführen

 22.02.2025

Deutschland

Kontrollverlust

Viele Menschen fühlen sich nicht mehr sicher. Die Politik muss nach der Wahl endlich handeln, fordert unser Autor Marcel Reif

von Marcel Reif  22.02.2025

Berlin

Berlinale gedenkt Opfers des Angriffs am Holocaust-Mahnmal

Am Vorabend wurde ein spanischer Tourist von einem syrischen Flüchtling, der Juden töten wollte, mit einem Messer angegriffen

 22.02.2025

Berlin

Polizei vereitelt mutmaßlichen Anschlagsplan auf israelische Botschaft

In der Potsdamer Wohnung des Tatverdächtigen fand die Polizei Sprengstoff

 22.02.2025

Berlin

Messerangriff am Holocaust-Mahnmal – Täter wollte Juden töten

Ein syrischer Flüchtling stach einem spanischen Touristen in den Hals. Der Zustand des Opfers soll stabil sein

von Birgit Zimmermann, Matthias Arnold  22.02.2025

USA

Hitlergruß: Nach Musk nun Bannon?

Steve Bannon, einst Chefideologe von Donald Trump, hat bei einer Rede vor rechten Aktivisten eine umstrittene Geste gezeigt

von Michael Thaidigsmann  21.02.2025

Berlin

»Welt«-Gruppe gedenkt der Bibas-Familie

»All jene, die in Deutschland den Islamismus verharmlosen oder relativieren, sollten in die Gesichter der Bibas Kinder sehen«, betont »Welt«-Chefredakteur Jan Philipp Burgard

 21.02.2025

Interview

Haben Sie genug für Israel und für Juden in Deutschland getan, Herr Bundeskanzler?

Olaf Scholz (SPD) über die deutsche Staatsräson, seine Grünen-Koalitionspartner und die Bilanz der Ampel-Regierung bei jüdischen Themen

von Mascha Malburg, Philipp Peyman Engel  21.02.2025

Katrin Richter

Demokratie statt Lethargie

Wer nicht wählt, muss mit dem leben, was dann dabei herauskommt

von Katrin Richter  21.02.2025