Originalton

»Unser gemeinsamer Feind ist der radikale Islam«

Netanjahu in Paris am 11. Januar Foto: Flash 90

Wir neigen heute unsere Häupter im Gedenken an die Opfer von Paris. Doch als Vertreter eines alten und stolzen Volkes stellen wir uns dem Bösen, weil wir es besiegen können. »Aber wie sie das Volk bedrückten, so mehrte es sich, so brach es durch.« (Exodus 1,12 Anm. d. Red.)

Denn Wahrheit und Gerechtigkeit sind mit uns. Und die Wahrheit ist: Unser gemeinsamer Feind ist der radikalen Islam. Nicht der Islam und nicht nur der Radikalismus – der radikale Islam. Diese Form des Islam hat viele Namen: ISIS, Hamas, Boko Haram, Al-Qaida, Al-Nusra, Al-Shabab, Hisbollah. Sie alle sind Zweige desselben giftigen Baumes.

demokratie Auch wenn die verschiedenen Fraktionen des radikalen Islam blutige lokale Konflikte ausfechten, auch untereinander, haben sie alle dasselbe Ziel: die Welt einer düsteren Tyrannei zu unterwerfen und die Menschheit um 1000 Jahre zurückzuwerfen. Dabei zertreten sie jeden, der ihren Weg nicht mitgehen will, an allererster Stelle ihre eigenen muslimischen Brüder. Doch ihr größter Hass gilt der westlichen Kultur, die Freiheit und Gleichberechtigung vertritt – Werte, die sie verachten.

Es ist deshalb kein Zufall, dass der radikale Islam versucht hat, Israel zu zerstören, vom dem Tag an, als es seine Unabhängigkeit erklärte. Denn Israel ist die einzige westliche Demokratie im Nahen und Mittleren Osten. Israel ist der einzige Ort dort, wo Christen, Frauen, Minderheiten in Sicherheit sind, wo die Menschenrechte respektiert werden. (...) Israel wird nicht wegen dieser oder jener einzelnen politischen Handlung attackiert, sondern wegen seiner Existenz und seiner Wesensart als solcher.

Aber wir sind nicht die Einzigen, die angegriffen werden. Schauen Sie sich um: Die ganze Welt wird angegriffen – die Twin Towers in New York, die U-Bahn in London und in Madrid, Touristen in Bali, Schukkinder in Russland und in Pakistan, ein Hotel in Mumbai, ein Einkaufszentrum in Nairobi.

Von der Fatwa gegen Salman Rushdie zum Mord an Theo van Gogh und den Angriffen auf Juden in Israel und weltweit ist es nur ein kurzer Weg – und von da zu den mörderischen Attacken in Paris auf das Büro von Charlie Hebdo und den koscheren Supermarkt hier in Paris. Das sind keine Einzeltaten. Wir müssen erkennen, was ihnen gemein ist. Sonst können wir den Terror nicht methodisch und konsequent bekämpfen.

netzwerk Wir müssen erkennen, dass ein globales Netzwerk des radikalen Islam am Werk ist, ein Netzwerk des Hasses, des Fanatismus und des Mordes. Ich glaube, dass diese Gefahr noch wachsen wird, wenn Tausende Terroristen von den Schlachtfeldern des Nahen und Mittleren Ostens nach Europa zurückkehren. Die Gefahr wird noch größer und zu einer ernsthaften Bedrohung der Menschheit insgesamt werden, wenn der radikale Islam Atomwaffen unter seine Kontrolle bringt. Deshalb müssen wir alle Mittel einsetzen, um zu verhindern, dass der Iran nuklear aufrüstet.

Wir müssen einander in diesem Schicksalskampf gegen radikale islamische Fanatiker, wo immer sie sind, gegenseitig unterstützen. Israel steht an der Seite Europas, und Europa muss an der Seite Israels stehen. So wie die zivilisierte Welt heute den Schulterschluss mit Frankreich gegen den Terror übt, muss sie gegen den Terror zu Israel stehen.

Es ist derselbe Terror. Diejenigen, die Juden in der Synagoge von Jerusalem abgeschlachtet haben, und diejenigen, die Juden und Journalisten in Paris abgeschlachtet haben, gehören zur selben terroristischen Bewegung. Sie sollten gleichermaßen verurteilt und gleichermaßen bekämpft werden.

Nur wenn die Weltgemeinschaft unseren gemeinsamen Feind gemeinsam bekämpft, werden wir Aussicht auf Erfolg haben. Ich verspreche Ihnen: Israel wird seinen Kampf gegen den Terror fortführen. Es wird sich weiter verteidigen. Und wir wissen, dass, wenn wir uns verteidigen, wir die gesamte zivilisierte Welt verteidigen.

USA

FBI: Attentäter von New Orleans war Einzeltäter

Der Täter handelte offenbar allein und war ein Anhänger der islamistischen Terrormiliz IS

 02.01.2025

Niederlande

Namen von 425.000 Kollaborateuren einsehbar

Das passt nicht allen Bürgern. Reißen nun alte Wunden wieder auf?

 02.01.2025

Volker Beck

Christoph Heusgen: Ein außenpolitischer Bruchpilot

Die Kritik des Spitzendiplomaten an Israel ist niederträchtig – und seine eigene politische Bilanz verheerend

von Volker Beck  02.01.2025

London

Nach Wahlkampfhilfe für AfD: Musk setzt sich auch für britischen Rechtsextremen ein

Tommy Robinson ist selbst für den Brexit-Vorkämpfer Nigel Farage zu radikal

 02.01.2025

Medien

»Welt«-Chefredakteur verteidigt Musk-Kommentar

Jan Philipp Burgard bezeichnet den Gastbeitrag von Elon Musk als »Beitrag zur politischen Meinungsbildung« und beklagt eine »Doppelmoral«

von Steffen Grimberg  02.01.2025

Meinung

Wer jüdisches Leben wirklich schützt

Manche jüdische Einrichtungen setzen neben dem Polizeischutz auf eigenes Sicherheitspersonal – und das ist auch gut so

von Mascha Malburg  02.01.2025

New York

Demonstranten fordern »Intifada-Revolution«

Auf Transparenten waren antisemitische Parolen wie »Zionismus ist ein Krebsgeschwür« zu lesen

 02.01.2025

Standpunkt

Elon Musk, die »WELT« und die Meinungsfreiheit

Ein Kommentar von Philipp Peyman Engel

von Philipp Peyman Engel  01.01.2025

USA

Terrorfahrt in New Orleans

Im beliebten Ausgehviertel der Stadt ist ein Pickup-Truck durch die Menge gerast. Mindestens zehn Menschen sind tot, viele verletzt. Auch zwei Israelis sollen unter den Opfern sein

 01.01.2025 Aktualisiert