Jahrestag der Hamas-Massaker

Union: Bundestag muss am 7. Oktober Flagge zeigen

Wird die israelische Flagge am 7. Oktober erneut vor dem Bundestag aufgezigen? Foto: IMAGO/Steinach

Wie soll Deutschland den ersten Jahrestag der Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 begehen?

Die Antisemitismusbeauftragte der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Daniela Ludwig, hat jetzt Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) aufgefordert, am 7. Oktober 2024 eine Gedenkstunde oder eine Schweigeminute für die Opfer des Terrorangriffs abzuhalten und am Reichstagsgebäude und den anderen Liegenschaften des Parlaments die israelische Flagge zu hissen – als Zeichen der Verbundenheit mit dem Staat Israel und auch als Signal, dass Deutschland es mit dem Kampf gegen Antisemitismus ernst meine.

Die Massaker vom 7. Oktober, bei denen mehr als 1200 Menschen ums Leben kamen und mehr als 230 in den Gazastreifen verschleppt wurden, und die daraus resultierende Lage im Nahen Osten hätten auch Auswirkungen auf Deutschland, erklärte Ludwig.

»Wir müssen uns gemeinsam und unübersehbar gegen Antisemitismus einsetzen.«

daniela ludwig, csu-bundestagsabgeordnete

»Auch unsere Werte und Errungenschaften wie Gleichberechtigung, Frieden und Freiheit sind bedroht. Wir müssen uns gemeinsam und unübersehbar gegen Antisemitismus einsetzen. Diese Unterstützung muss sich auch in den Liegenschaften des Parlaments widerspiegeln. Deshalb wollen wir als Union ein klares und unübersehbares Bekenntnis zum Staate Israel und für jüdisches Leben setzen«, so die CSU-Politikerin.

Üblicherweise wehen auf dem Reichstagsgebäude in Berlin, in dem der Bundestag seinen Sitz hat, drei Bundesflaggen und eine Europaflagge. Darüber hinaus wird seit 2022 am 17. Mai, dem internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie, vor den West- und Osteingängen des Parlamentsgebäudes zusätzlich die Regenbogenfahne aufgezogen. Auch bei von Besuchen ausländischer Staatsgäste wird üblicherweise an einem der drei Masten auf dem Vorplatz des Reichstagsgebäudes die Flagge des Gastes gehisst.

Bundestag kann über Beflaggung entscheiden

Obwohl üblicherweise das Bundesinnenministerium für die Beflaggung zuständig ist, kann der Bundestag als eigenständiges Verfassungsorgan von diesen Regeln abweichen und in Eigenregie beflaggen. Laut der geltenden »Dienstanweisung zur Beflaggung der Dienstgebäude des Deutschen Bundestages« orientiert sich das Parlament aber am Beflaggungserlass der Bundesregierung.

Am 12. Oktober 2023 hatte der Bundestag einstimmig eine Resolution verabschiedet, in der Deutschlands Solidarität mit Israel und seinen Bürgern bekundet wurde und praktische Unterstützung von deutscher Seite angemahnt wurde. Damals wurde vor dem Bundestag sowie vor dem Kanzleramt und dem Schloss Bellevue, dem Amtssitz des Bundespräsidenten, einige Tage lang die israelische Flagge gehisst. Auch am 27. Januar, dem Gedenktag für die Opfer der Schoa, wird die Fahne mit dem Davidstern regelmäßig vor dem Reichstagsgebäude aufgezogen. mth

Meinung

Es geht um alles

Die Wahlerfolge der rechtsextremen AfD in Thüringen und Sachsen sind alarmierend. Nun wird in Brandenburg abgestimmt. Es wird höchste Zeit, dass die demokratischen Parteien die drängendsten Probleme lösen, anstatt vor ihnen aus ideologischen Gründen die Augen zu verschließen

von Philipp Peyman Engel  21.09.2024

Landtagswahl

»Dann bin ich weg …«

Brandenburgs Ministerpräsident Woidke setzt alles auf eine Karte - wohl zum Missfallen von Kanzler Scholz

von Oliver von Riegen  20.09.2024

Hannover

Massive Störungen bei Vortrag einer 79-jährigen Israelin

Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen

 20.09.2024

Einspruch

Die Schöpfung bewahren

Nathalia Schomerus sieht auch die jüdische Gemeinschaft in der Pflicht, gegen die Klimakrise zu kämpfen

 20.09.2024

Berlin

Kai Wegner: Israelische Flagge vor Rotem Rathaus bleibt hängen

Der Regierende Bürgermeister macht klar: Ein »Genozid in Palästina« findet nicht statt

von Imanuel Marcus  20.09.2024

Interview

»Plötzlich war ich nur noch die Jüdin, die man loswerden will«

Sharon Spievak über antisemitische Anfeindungen an ihrer Hochschule

von Joshua Schultheis  20.09.2024

München

»Die große Masse sagt nichts gegen Judenhass«

Eine Kundgebung für eine Freilassung der Hamas-Geiseln soll die größte ihrer Art werden

von Imanuel Marcus  20.09.2024

Interview

»Die AfD will die Unregierbarkeit«

Gideon Botsch über die Landtagswahlen in Brandenburg, Zuwanderung und die Krise der Demokratie

von Michael Thaidigsmann  20.09.2024

USA

Trump: »Jüdisches Volk« hätte Mitschuld an Wahlniederlage

Der Kandidat: Die US-Wahlen seien »die wichtigsten in der Geschichte Israels«

von Imanuel Marcus  20.09.2024