In einem Appell fordern ukrainische Juden Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf, »entschlossenere Maßnahmen zu ergreifen, um der Aggression Russlands Widerstand zu leisten und damit die Situation zu stabilisieren«.
Deutschland habe sowohl aus historischen Gründen als auch aufgrund seiner wirtschafts- und militärpolitischen Lage »eine besondere Verantwortung für die Sicherheit, und eine friedliche und stabile Entwicklung in der Region«, heißt es in dem Schreiben.
EXISTENZ Die Unterzeichner weisen auf die Tragweite der gegenwärtigen, durch den russischen Truppenaufmarsch an der ukrainischen Grenze verursachten Krise hin: »Jetzt sprechen wir über die Existenz der Ukraine als unabhängiger und souveräner Staat und als Konsequenz über die Stabilität des gesamten Kontinents.«
Die Versorgung der Ukraine mit defensiven letalen Waffen könne »eine entscheidende präventive Rolle dabei spielen, Moskaus aggressive Pläne zu stoppen«, heißt es in dem Appell. »Auch die unmissverständlich artikulierte Unterstützung der Bundesregierung für die NATO- und EU-Beitrittsbestrebungen der Ukraine wird dem Kreml ein klares Signal für die Sinnlosigkeit einer aggressiven Politik sein«, heißt es weiter.
UNTERSTÜTZUNG Die Unterzeichner zeigen sich davon überzeugt, »dass die Bundesregierung in der Lage ist, aus den schwierigen Lehren der Geschichte den einzig richtigen Schluss zu ziehen und der Ukraine in dieser für uns alle schwierigen Zeit die notwendige Unterstützung zukommen zu lassen.«
Der bisher von über 350 namentlich aufgeführten Unterzeichnern unterstützte Appell wurde auf der Webseite des Verbands der jüdischen Gemeinden und Organisationen der Ukraine auch in deutscher Sprache veröffentlicht. ja