Gaza-Krieg

Türkei stoppt offenbar Handel mit Israel

Recep Tayyip Erdogan empfing vor Kurzem den Chef des Politbüros der Hamas, Ismail Hanija Foto: picture alliance / Anadolu

Die Türkei hat offenbar wegen des Kriegs in Gaza ihre Handelsbeziehungen zu Israel abrupt abgebrochen. Das zumindest gab am Abend Außenminister Israel Katz auf seinem X-Kanal bekannt. Ab heute (Donnerstag) habe die Türkei alle Export- und Importgeschäfte mit Israel eingestellt und ihre Häfen für israelische Fracht geschlossen.

Indem Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan türkische Häfen für israelische Importe und Exporte geschlossen habe, verstoße er gegen Verträge, so Katz. »Das ist das Verhalten eines Diktators, der die Interessen des türkischen Volkes, der türkischen Geschäftsleute und internationale Handelsabkommen missachtet«, betonte Israels Außenminister.

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Der Likud-Politiker erklärte, er habe sein Ministerium angewiesen, Alternativen zum Handel mit der Türkei aufzuzeigen und sich dabei auf die einheimische Produktion sowie auf Importe aus anderen Ländern zu konzentrieren. Israel werde gestärkt aus diesem Konflikt hervorgehen, so Katz weiter.

Dennoch wäre ein Aussetzen der Handelsbeziehungen für beide Länder wohl ein harter Schlag: Das bilaterale Handelsvolumen betrug im vergangenen Jahr mehr als 6 Milliarden Euro.

Der türkische Präsident hat seit den Massakern der Hamas vom 7. Oktober 2023 mehrfach gegen Israel gehetzt, Premier Netanjahu auf eine Stufe mit Hitler gestellt und sich offen auf die Seite der Hamas geschlagen. Erdogan empfing sogar vor zwei Wochen den Chef der Hamas, Ismail Hanija, in seinem Präsidentenpalast in Ankara. mth

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