Präsidiumsmitglieder des Zentralrats der Juden und des Parteivorstandes der Linken sind am Donnerstag erstmals zu einem Gedankenaustausch in Berlin zusammengekommen. Wie es in einer anschließend verbreiteten Erklärung hieß, sei es bei dem rund zweistündigen Gespräch im Berliner Karl-Liebknecht-Haus um Fragen des aktuellen jüdischen Lebens in Deutschland sowie um die Themen Antisemitismus, Rechtsextremismus, AfD und Israel gegangen.
Beide Seiten stimmten darin überein, dass der wachsende Rechtspopulismus und Rechtsextremismus besorgniserregende Züge angenommen habe. Hier seien sowohl die Politik als auch eine starke Zivilgesellschaft gefragt, die sich diesen Tendenzen entgegenstelle.
Israel-Kritik Daneben thematisierten die Vertreter des Zentralrats der Juden auch eine neue Form des Antisemitismus, die sich immer häufiger als vermeintliche Israel-Kritik äußere. Eine Delegitimierung des Staates Israel und die Negierung seines Existenzrechts seien nicht hinnehmbar.
Im Anschluss an das Treffen erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster: »Das gesellschaftliche Klima und das bevorstehende Super-Wahljahr machen es notwendiger denn je, dass alle demokratischen Kräfte zusammenstehen. Der Parteivorstand der Linken hat offen auf unsere Anliegen reagiert. Das wissen wir zu schätzen.«
gesellschaft Die Linken-Parteivorsitzende Katja Kipping bezeichnete den Zentralrat als wichtigen Partner beim Kampf gegen den gesellschaftlichen Rechtsruck, Antisemitismus und für eine diskriminierungsfreie, solidarische Gesellschaft.
Aufseiten des Zentralrats nahmen neben Schuster unter anderem die Vizepräsidenten Abraham Lehrer und Mark Dainow sowie Präsidiumsmitglieder teil. Für die Linke waren neben Kipping ihr Co-Vorsitzender Bernd Riexinger, Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau und weitere Mitglieder des Parteivorstands bei dem Treffen dabei. ja