Doch, auch mir gehen militante Nichtraucher auf den Nerv, die mich inzwischen sogar anpöbeln, wenn ich draußen vorm Café meine Pfeife rauche (drinnen darf man ja nicht mehr). Mir sind Menschen suspekt, die in fast religiösem Eifer anderen vorschreiben wollen, wie sie zu leben haben. Aber, liebe rauchende Leidensgenossen: Das ist kein Grund, dem Initiator des bayerischen Rauchverbotsvolksentscheids einen Davidstern zu schicken und damit Parallelen zum Schicksal der Juden unter den Nazis zu ziehen. Auch ein Begriff wie »Raucherpogrom« ist arg deplaziert. Warum, muss ich hoffentlich nicht erläutern. Außerdem gibt es im Deutschen genügend Begriffe, seinen tatsächlichen oder vermeintlichen Opferstatus auszudrücken, ohne jedes Mal auf die Schoa zurückzugreifen. Man kann zum Beispiel sagen, dass man leidet wie ein Hund. So wie die Pitbulls, die bei einer Demo gegen das Kampfhundeverbot vor ein paar Jahren mit gelben Sternen ausstaffiert wurden.
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