Vier Akkorde, ein disharmonischer, aggressiver Ansatz, Tempo und antisemitische Texte: Dies sind die Zutaten des Liedes »Intifada« der spanischen Punk-Band Ska-P, die am Samstag auf dem Tollwood-Festival in München auftrat.
Berichten zufolge durfte die Combo den Song mit Verschwörungstheorien über Israel auf Anordnung der Staatsanwaltschaft zwar nicht spielen. Dennoch transportierten die Spanier ihre Message, indem sie ihr Publikum aufriefen, »Freedom for Palästina! « zu schreien, eine Parole auf Englisch und Deutsch. Die Zuschauer stimmten auch noch lautstark mit ein. Ein Bandmitglied mit zugeklebtem Mund schwenkte derweil eine große Palästina-Fahne.
Die Süddeutsche Zeitung zitierte einen Sprecher der Münchner Polizei, der erklärte, die Band sei vor dem Konzert »sensibilisiert« worden. Die Musiker hätten dann davon abgesehen, den Song »Intifada« zu spielen.
»Palästina leidet im Exil unter der Opulenz Israels, für eine arrogante Regierung, die auf Krieg vorbereitet ist. Sie wissen schon, wer«, heißt es in dem Lied, das die Band bereits bei anderen Konzerten in Deutschland spielte.
Bündnis Ein »Linkes Bündnis gegen Antisemitismus« hatte in einem offenen Brief gefordert, Ska-P müsse das Spielen des Songs in München untersagt werden. Gegenüber der Jüdischen Allgemeinen hatten Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle und Volker Beck, der Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, den Fall kommentiert.
Ein Vertreter der Band erklärte gegenüber dieser Zeitung, das Lied müsse respektiert werden.
Erst kürzlich wurde der Rockmusiker Roger Waters für antisemitische Aussagen kritisiert, die er in mehreren Konzerten in der Bundesrepublik verbreitete. Versuche jüdischer Organisationen und von Politikern mehrerer Parteien, die Roger Waters-Shows zu streichen, scheiterten. ja