Verhandlungen

Teheran droht Israel erneut mit Vernichtung

Wird der Iran bald in der Lage sein, seine Raketen mit atomaren Sprengköpfen zu bestücken? Foto: imago stock&people

Vor Beginn einer neuen Runde von Verhandlungen in Wien über das iranische Atomprogramm hat ein hochrangiger Armeeoffizier in Teheran erneut den Plan des Regimes bekräftigt, Israels zu vernichten.

Brigadegeneral Abolfazl Shekarchi sagte in einem Interview mit der staatlichen Nachrichtenagentur INSA: »Wir werden vor der Vernichtung Israels nicht zurückschrecken, nicht einen Millimeter«. Man wolle »den Zionismus weltweit vernichten«, fügte er hinzu.

VERHANDLUNGEN Shekarchi kritisierte zudem Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate für die Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Israel und bezeichnete diese Schritte als »unerträglich«. Das berichtete die »Jerusalem Post«.

Ab heute wollen Diplomaten in Wien einen neuen Anlauf zur Rettung des Atomabkommens von 2015 (JCPOA) unternehmen. Die Gespräche, die am Nachmittag in Wien beginnen, lagen zuvor fünf Monate lang auf Eis.

In dieser Zeit hat die Islamische Republik ihr Nuklearprogramm entgegen den Abmachungen weiter vorangetrieben und die Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde unter Druck gesetzt. Eine Rücknahme dieser Schritte im Austausch für die Aufhebung von US-Sanktionen erscheint angesichts der aktuellen Lage nicht in greifbarer Nähe.

VORWÜRFE Wenn Teheran weiter eine Lösung verzögere, werde es Konsequenzen geben, drohte US-Chefverhandler Robert Malley kurz vor den neuen Gesprächen in Wien. »Wenn sie nicht zu dem Pakt zurückkehren, dann werden uns wir klarerweise andere Wege ansehen, um mit den Atom-Bestrebungen des Iran umzugehen - auf diplomatischer und anderer Ebene«, sagte Malley dem US-Sender NPR.

Der iranische Chefverhandler Ali Bagheri wiederum warf seinen westlichen Gesprächspartnern am Vorabend des Treffens mangelnde Aufrichtigkeit vor. »Nach unserer Erfahrung will der Westen den Pakt nicht umsetzen«, schrieb er in einem Kommentar in der Londoner »Financial Times«.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Fünf Monate nach der letzten Gesprächsrunde kommen nun hochrangige Diplomaten aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Russland und China wieder in die österreichische Hauptstadt, um zwischen Vertretern Teherans und Washingtons zu vermitteln. Das JCPOA von 2015, das auch von Deutschland mitverhandelt wurde, soll das Atomprogramm des Irans einschränken und das Regime in Teheran daran hindern, die Entwicklung von Nuklearwaffen voranzutreiben. Im Gegenzug wurden damals westliche Sanktionen gegen den Iran aufgehoben.

AMERIKA Die USA stiegen 2018 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump aus dem Pakt aus und erließen Sanktionen, die der iranischen Wirtschaft schweren Schaden zufügten. Unter Trumps Nachfolger Joe Biden könnte Washington nun zu dem Abkommen zurückkehren. Allerdings ist unklar, zu welchen Bedingungen. Israel warnte die USA bereits vor einem zu laxen Umgang mit dem Iran.

Auch die Zeitschiene der am Montag wieder aufgenommenen Verhandlungen ist noch nicht klar. »Diese Gespräche dürfen nicht ewig dauern. Es ist dringend notwendig, den Prozess zu beschleunigen«, schrieb der russische Verhandler Michail Uljanow auf Twitter. Er traf sich bereits am Sonntag mit chinesischen und iranischen Delegierten zu informellen Vorgesprächen. mth/dpa

Washington

Trump ordnet Angriffe auf Huthi-Terrormiliz an

Huthi-Milizen greifen vom Jemen immer wieder Schiffe an. US-Präsident Trump reagiert mit Härte

 15.03.2025

Brüssel

Früherer EJC-Chef Kantor von EU-Sanktionsliste gestrichen

Die Streichung des russisch-britischen Geschäftsmanns erfolgte offenbar auf Druck der ungarischen Regierung

 14.03.2025

New York

Im Trump Tower: Demo gegen Abschiebung eines Israelfeindes

Die USA wollen einen israelfeindlichen Aktivisten abschieben. Noch gab es kein Gerichtsverfahren, das Weiße Haus sieht sich im Recht. Jetzt gab es Protest – an einem symbolträchtigen Ort

 14.03.2025

Solidarität

»Wir haben Potter als einen mutigen Journalisten kennengelernt«

Der Journalist Nicholas Potter ist seit Wochen das Ziel einer Rufmordkampagne, initiiert von einem dubiosen Propaganda-Portal und befeuert von antiisraelischen Aktivisten. Jetzt äußert sich der Zentralrat der Juden

von Nils Kottmann  14.03.2025 Aktualisiert

Sachsen-Anhalt

Polizei verhindert möglichen Anschlag auf Synagoge Halle

Der Tatverdächtige soll bereits eine Waffe besorgt und im Internet mit seinem Plan geprahlt haben

 13.03.2025 Aktualisiert

USA

Wer Jude ist, bestimmt nun er

Donald Trump wird immer mehr wie der berühmt-berüchtigte Wiener Bürgermeister Karl Lueger

von Michael Thaidigsmann  13.03.2025

Israel

Bernard-Henri Lévy sagt aus Protest Teilnahme an Konferenz in Israel ab

Der Schritt des französischen Philosophen erfolgte aus Protest gegen die Einladung der zwei rechten französischen Politiker Jordan Bardella und Marion Maréchal

von Michael Thaidigsmann  13.03.2025

Bremen

»Die israelische Demokratie ist eine sehr viel vitalere als die deutsche«

Im Interview mit dem »Weser Kurier« spricht Michel Friedman über die Aufarbeitung der deutschen Geschichte, die AfD sowie die israelische Gesellschaft

 13.03.2025

Berlin

Joschka Fischer nennt mögliche Verhaftung Netanjahus »absurd«

Der frühere Außenminister stimmt CDU-Chef Friedrich Merz zu: Der israelische Ministerpräsident müsse Deutschland unbehelligt besuchen können

von Imanuel Marcus  13.03.2025