Ted Deutch hat die Leitung des American Jewish Committee (AJC) übernommen. Er tritt bei der jüdischen Interessenvertretung die Nachfolge von David Harris an, wie das AJC am Montag in New York mitteilte. Harris war demnach am Freitag nach mehr als 32 Jahren an der Spitze des AJC zurückgetreten.
»CEO des AJC zu werden, ist eine große Ehre und eine Verantwortung, die mich mit Demut erfüllt«, erklärte Deutch. Er wolle sich dafür einsetzen, den »überparteilichen, moderaten Ansatz des AJC« fortzuführen und das Wohlergehen der jüdischen Gemeinschaft und Israels voranzutreiben. Das sei Auftrag der Organisation.
»Das AJC wird sich weiterhin für eine bessere jüdische Zukunft einsetzen, indem es gegen alle Formen des Antisemitismus vorgeht, weitere Türen für Israel öffnet und für die demokratischen Werte eintritt, die es den jüdischen Gemeinden ermöglicht haben, auf der ganzen Welt zu gedeihen«, betonte Deutch. Durch einen »starken, durchdachten und überparteilichen Einsatz« wolle er dem AJC in den USA und weltweit Gehör verschaffen. Die Einbindung jüngerer US-Jüdinnen und Juden sei von entscheidender Bedeutung.
»Die jüdischen Werte, mit denen ich aufgewachsen bin und die zentral dafür sind, wie ich die Welt betrachte, prägen alles, was ich tue«, sagte Deutch mit Blick auf seine sieben Amtszeiten im Kongress und den Übergang zur Leitung des AJC.
Deutch kümmert sich den Angaben zufolge schon lange um die Anliegen der jüdischen Gemeinschaft, zuletzt im US-Repräsentantenhaus, wo er seit 2010 die Bezirke Broward und Palm Beach vertrat. Während seiner zwölf Jahre im Kongress sei Deutch ein Unterstützer Israels gewesen, habe sich für starke Beziehungen zwischen den USA und Israel eingesetzt und gegen Antisemitismus gekämpft.
Er war Mitglied des Auswärtigen Ausschusses des Repräsentantenhauses, in dem er Vorsitzender des Unterausschusses für den Nahen Osten, Nordafrika und globale Terrorismusbekämpfung war, Mitglied des Justizausschusses des Repräsentantenhauses und Vorsitzender des Ethikausschusses.
Das AJC versteht sich als weltweit führende jüdische Interessenvertretung. Hauptsitz ist New York City, hinzu kommen den Angaben zufolge 24 Büros in den USA, 14 Auslandsvertretungen sowie Partnerschaften mit 37 jüdischen Organisationen weltweit. kna