Israel

Streit um Zweistaatenlösung

Naftali Bennett und Benjamin Netanjahu Foto: Flash 90

Die Frage, ob Israels Wirtschafts- und Handelsminister Naftali Bennett sich bei Premierminister Benjamin Netanjahu entschuldigt hatte, beherrschte in den vergangenen Tagen die Medien in Israel. Politisch geht es dabei um das Schicksal der jüdischen Siedler in einem zukünftigen Palästinenserstaat.

Seit dem Beginn der Friedensverhandlungen in Washington kochen die Emotionen in Israel hoch. Nachdem Verteidigungsminister Moshe Ya’alon vergangene Woche über US-Außenminister John Kerry gelästert und sich anschließend entschuldigt hatte, scherte nun Bennett vom »Jüdischen Haus« aus der Linie der Regierung aus, die – zumindest offiziell – eine Zweistaatenlösung befürwortet.

Siedler Netanjahu hatte vor ausländischen Journalisten erklärt, es sei möglich, dass jüdische Siedler, die das wollen, nach einem Friedensabkommen unter palästinensischer Verwaltung leben könnten. Bennett nannte die Worte seines Regierungschefs »ethischen Dusel« und erklärte, dass »2000 Jahre der Sehnsucht nach einem jüdischen Staat nicht vergangen sind, damit wir jetzt unter palästinensischer Führung leben. Wer das in Betracht zieht, der untergräbt auch unsere Präsenz in Tel Aviv.«

Die Reaktion kam schnell. »Entweder er entschuldigt sich für das skrupellose Verhalten, dass die Sicherheit der Nation in Gefahr bringt, oder er gefährdet die Koalition und kann gehen«, erklärte Netanjahu. Gleichzeitig teilte das Büro des Premiers aber mit, Netanjahu habe lediglich ein »Nein« von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas heraufbeschwören und dessen wahres Gesicht entblößen wollen.

elemente Außenminister Avigdor Lieberman, der für seine undiplomatischen Kommentare bekannt ist, meinte, man könne mit Netanjahu diskutieren, aber ihn nicht auf diese Weise abwatschen. Bennett jedoch gab sich trotzig: »Es gibt Elemente, die eine substanzielle Debatte über die Zukunft unserer Sicherheit und unseres Landes in eine persönliche Fehde umschreiben wollen, die es so gar nicht gegeben hat.«

Tagelang zauderte Bennett und wies weit von sich, »Entschuldigung« gesagt zu haben. Am Ende aber gab er – halbherzig – klein bei: »Sollte sich der Premierminister persönlich verletzt gefühlt haben, war das nicht meine Intention.«

Potsdam

In der Tradition des liberalen deutschen Judentums

Die Nathan Peter Levinson Stiftung erinnerte an ihren Namensgeber

 28.11.2024

Berlin

Polizei bei Maccabi-Spiel mit 1500 Beamten im Einsatz

Aus Sorge vor Protesten und Ausschreitungen wird das Spiel von Maccabi Tel Aviv in Berlin massiv geschützt

 28.11.2024

Krefeld

Sieben Stolpersteine gestohlen

Der Staatsschutz der örtlichen Polizei ermittelt

 28.11.2024

Dokumentation

RIAS: Höchstzahl antisemitischer Vorfälle in Berlin

Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin hat ihren Halbjahresbericht vorgestellt

 28.11.2024

Berlin

Vor Maccabi-Spiel: Gefährderansprachen und Messerverbot

Das heutige Basketballspiel steht laut Senatorin Iris Spranger unter besonderem Schutz der Polizei

 28.11.2024

Berlin

Israelfeindliche Hacker kapern Instagram-Konto der CSU

Die Partei vermutet einen Zusammenhang mit der Israelreise von Alexander Dobrindt

 28.11.2024

Berlin

Freie Universität: Versuchte Besetzung durch israelfeindliche Aktivisten

Die Polizei ist vor Ort

von Imanuel Marcus  28.11.2024 Aktualisiert

Dubai

Noch sicher?

Was über den Mord an einem Chabad-Rabbiner bekannt ist und welche Folgen das für Juden in der Region haben könnte

von Michael Thaidigsmann  28.11.2024

Berlin

Hohe Gefährdungslage durch islamistischen Terror

Bundesinnenministerin Nancy Faeser rät bei Besuchen auf Weihnachtsmärkten zu Wachsamkeit

 28.11.2024