Zum 25. Jahrestag des Bundestagsbeschlusses zur Errichtung des Holocaust-Mahnmals in Berlin hat die zuständige Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas eine positive Bilanz gezogen. Das Mahnmal zähle neben Brandenburger Tor und Reichstagsgebäude zu den meistbesuchten Orten Berlins, teilte die Stiftung am Dienstag in Berlin mit.
Stiftungsdirektor Uwe Neumärker betonte, es sei »allen Befürchtungen zum Trotz kein Schlussstrich unter die nationalsozialistische Vergangenheit«. Das Denkmal sei vielmehr ein »lebendiger Ort der Aufklärung und der Begegnung«. Es erinnere an die Ermordung von sechs Millionen Jüdinnen und Juden und sei Mahnung für die Gegenwart, erklärte Neumärker. Deutschland sei damals die Selbstverpflichtung eingegangen, aller Opfer des Nationalsozialismus würdig zu gedenken.
Am 25. Juni 1999 beschloss der Bundestag nach langjähriger Debatte die Errichtung des Denkmals für die ermordeten Juden Europas. Das am 10. Mai 2005 eingeweihte Berliner Holocaust-Mahnmal steht auf einer 19.000 Quadratmeter großen Freifläche südlich des Brandenburger Tores. Die rund 2.700 Stelen wurden symmetrisch auf einem abgesenkten Gelände angeordnet, dessen wellenförmige Gestalt von jedem Standort aus anders wahrgenommen wird.
Der mehrfach geänderte Entwurf stammt vom New Yorker Architekten Peter Eisenman. Ergänzt wird das Stelenfeld durch einen unterirdischen »Ort der Information«, an dem sich die Besucher über Verlauf und Opfer des Völkermordes an den Juden informieren können. epd