Demokratie

Stiftung fordert mehr Widerspruch gegen AfD

Auf die Inhalte kommt es an Foto: picture alliance/dpa

Die Amadeu Antonio Stiftung hat angesichts hoher Zustimmungswerte für die AfD in einzelnen Bundesländern mehr Widerspruch gegen Hetze und Desinformation durch die Partei gefordert. »Wir können es uns nicht leisten, die Zukunft unserer Demokratie zu verspielen, indem wir uns glaubhaft machen, politische Geländegewinne der AfD beträfen uns nicht«, sagte Stiftungsgeschäftsführer Timo Reinfrank in Berlin dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die AfD nutze jedes neu errungene Mandat, um das politische System verächtlich zu machen. Dies verfange, insbesondere in Krisenzeiten.

Reinfrank betonte, es sei falsch anzunehmen, »so ein bisschen AfD ließe sich schon aushalten. «Vielerorts spüren demokratisch Engagierte und Minderheiten bereits jetzt ganz konkret die Auswirkungen.» Wenn Desinformation verbreitet und gegen Flüchtlinge gehetzt werde «oder unsere Demokratie verächtlich gemacht wird, ganz egal wo, braucht es unseren Widerspruch». Dies müsse bereits im Freundes- und Familienkreis beginnen.

Die 1998 gegründete Amadeu Antonio Stiftung initiiert und unterstützt Projekte in Gemeinden und Städten zur Stärkung einer demokratischen Zivilgesellschaft und gegen Rechtsextremismus.

Insbesondere CDU und FDP wirft Reinfrank eine unzureichende Abgrenzung gegenüber der AfD vor

Reinfrank betonte, «die Zeiten, in denen wir die Privilegien der Demokratie, wie die freie Meinungsäußerung, einfach so als gegeben hinnehmen können, sind leider vorbei». Er habe den Eindruck, «dass das in den Berliner Parteizentralen immer noch nicht angekommen ist».

Deshalb habe er sich gefreut, «dass immer mehr Führungspersonen aus der Wirtschaft dies offensichtlich erkannt haben und ein stärkeres Engagement gegen die AfD fordern».

Insbesondere CDU und FDP warf Reinfrank eine unzureichende Abgrenzung gegenüber der AfD vor. «Wenn Rechtsextreme nicht geächtet und ausgeschlossen werden, werden sie früher oder später als vermeintlich legitime politische Partner wahrgenommen und das ist brandgefährlich.»

Die demokratischen Parteien hätten den Rechtsextremismus nie wirklich als zentrale Gefahr begriffen, «stattdessen haben sie sich untereinander bekämpft»: «Nicht zuletzt deswegen konnte die AfD das Landratsamt in Sonneberg, das Bürgermeisteramt in Raguhn-Jeßnitz oder das Oberbürgermeisteramt in Pirna gewinnen», sagte Reinfrank: «Die AfD und damit eine in weiten Teilen rechtsextreme - und damit extrem demokratiegefährdende Partei - darf niemals politischer Partner sein.« epd

Europa

Kniefall in Warschau - Söder gedenkt Polens Kriegsopfern

In Warschau legt Markus Söder einen Opferkranz nieder und kündigt polnische Hinweisschilder für Bayerns Gedenkstätten an. Im Gespräch mit dem Regierungschef geht es um einen aktuellen Krieg

 11.12.2024

Meinung

Syrien: Warum machen wir immer wieder den gleichen Fehler?

Der Westen sollte keinem Mann vertrauen, der bislang als Terrorist gesucht wurde

von Jacques Abramowicz  11.12.2024

Meinung

Es sollte uns beschämen, dass Juden in Deutschland sich nicht mehr sicher fühlen können

Ein Gastbeitrag von Adrian Grasse

von Adrian Grasse  11.12.2024

RIAS

Experten kritisieren Normalisierung antisemitischer Narrative

Sie sind überall verfügbar, im Internet und analog: Legenden, die gegen Juden und die Demokratie gerichtet sind. Das zeigt eine neue Studie - und nimmt speziell auch den Rechtsextremismus in den Blick

 11.12.2024

Bern

Schweiz verbietet Hamas

Ein neues Gesetz verbietet die Hamas, Tarn- und Nachfolgegruppierungen sowie Organisationen und Gruppierungen, die im Auftrag der Terrorgruppe handeln. Jüdische Organisationen begrüßen den Schritt

 11.12.2024

Restitution

Familie verliert ihr in der Nazizeit gekauftes Grundstück

85 Jahre lebt eine Familie in einem Haus in Brandenburg. Zuvor hatte es zwei jüdischen Frauen gehört, die schließlich von den Nazis ermordet wurden

 11.12.2024

Debatte

Rabbiner für Liberalisierung von Abtreibungsregelungen

Das liberale Judentum blickt anders auf das ungeborene Leben als etwa die katholische Kirche: Im jüdischen Religionsgesetz gelte der Fötus bis zur Geburt nicht als eigenständige Person, erklären liberale Rabbiner

von Leticia Witte  11.12.2024

Gelsenkirchen

Bekommt Bayern-Torhüter Daniel Peretz Konkurrenz?

Münchens Sportvorstand Max Eberl macht eine klare Ansage

 11.12.2024

Meinung

Syrien und die verfrühte Freude des Westens über den Sieg der Islamisten

Ein Gastkommentar von Ingo Way

von Ingo Way  11.12.2024