Was für ein Bild: Ein Palästinenser und ein orthodoxer Jude, Seite an Seite bei einer gewalttätigen Auseinandersetzung mit rechten israelischen Demonstranten und der Polizei. Und beide mit Steinen in den Händen! Der Orthodoxe gehört zur antizionistischen Sekte Neturei Karta, die sich am Sonntag in Jerusalem auf die Seite der Palästinenser stellte. Protest ist sein gutes Recht, Israel ein demokratisches Land. Doch bei Gewalt oder – wie unlängst geschehen – beim Verbrennen der israelischen Fahne sind Grenzen erreicht. Sollen sie, auch das ist passiert, in Teheran Ahmadinedschad umarmen und in Gaza Hamas-Führer Hanija Geschenke überreichen – wenn sie in London, Wien, New York oder sonst wo zu Hause sind. Aber sofern sie in Jerusalem leben und dort alles bestreiten, außer ihren eigenen Lebensunterhalt, sollten sie nichts vom Staat erwarten dürfen. Viele Israelis denken heute so, sie haben Recht. Strom und Wasser? Denkste. Flughafen und Linienbus? Nichts da. Sollen die Feinde des Staates – egal welcher Konfession – doch im Dunkeln sitzen und zu Fuß laufen. Und bei Gesetzesverstößen konsequent bestraft werden.
Meinung