Nach dem rechtsterroristischen Anschlag von Halle will Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) die Polizisten in Sachsen-Anhalt besser im Opferschutz und in interkultureller Kompetenz ausbilden.
Damit reagiere das Land auf die Kritik von Überlebenden aus der Synagoge, sagte Stahlknecht am Mittwoch im Untersuchungsausschuss des Landtags zu dem rechtsterroristischen Anschlag. Das Innenministerium nehme die Kritik sehr ernst und werte sie aus, sagte der Minister.
prozess Überlebende hatten unter anderem im Prozess zu dem Anschlag unsensibles und teilweise respektloses Verhalten der Polizisten beklagt. Bei aller Anspannung und allem Stress, unter dem die Beamten kurz nach der Tat gestanden hätten, müssten die Polizisten trotzdem zu einem professionellen Handeln in der Lage sein, sagte Stahlknecht. »Das muss man trainieren.« Es liefen dazu bereits Gespräche.
Am 9. Oktober 2019 hatte ein schwer bewaffneter Mann versucht, in die Synagoge von Halle einzudringen und ein Massaker anzurichten. In der Synagoge feierten zu dem Zeitpunkt 52 Menschen Jom Kippur. Der Attentäter scheiterte aber an der Tür und erschoss danach eine zufällig vorbeikommende 40-Jährige auf der Straße davor und in einem Döner-Imbiss einen 20-Jährigen.
Seit Ende 2019 arbeitet der Ausschuss den Anschlag auf und untersucht dabei besonders den Polizei-Einsatz und die Sicherheitsvorkehrungen. Seit Juli läuft außerdem das Gerichtsverfahren, angeklagt ist der 28 Jahre alte Deutsche Stephan B. Er gestand die Tat und gab antisemitische Motive an. dpa